Kardinal Marx bei der Demo gegen Antisemitismus

"Wir stehen an Ihrer Seite"

Bei der Kundgebung gegen Judenhass am Sonntag in Berlin nahm auch Kardinal Reinhard Marx teil. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz betonte dort die Solidarität der Katholiken mit den Juden in Deutschland.

Kardinal Marx und Nikolaus Schneider (KNA)
Kardinal Marx und Nikolaus Schneider / ( KNA )

 "Ich bin nach Berlin gekommen, um Ihnen zu sagen, dass Sie nicht allein sind, dass Sie Freunde haben. Die katholische Kirche gehört zu Ihren Freunden. Wir stehen an Ihrer Seite", sagte Marx in Berlin.

Antisemitismus im Alltag

Dabei zeigte sich Kardinal Marx überrascht von dem Hass, der in den vergangenen Wochen zutage getreten sei. Vor allem den alltäglichen Antisemitismus empfinde er als besonders bedrohlich, wenn 'Jude‘ auf Schulhöfen und in Fußballstadien zu einem Schimpfwort werde oder Online-Redaktionen von Zeitungen immer wieder menschenverachtende Leserkommentare löschen müssten.

Merkel: Angriffe auf Juden sind Angriffe auf uns alle

Teilgenommen haben unter anderen auch Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel. Sie bezeichnete die jüngsten judenfeindlichen Vorfälle in Deutschland als "Kampfansage" gegen das friedliche Zusammenleben der Menschen in Deutschland bezeichnet. Widerstand gegen Antisemitismus sei staatliche und bürgerschaftliche Pflicht, sagte Merkel vor rund 6.000 Teilnehmern einer Kundgebung gegen Antisemitismus am Brandenburger Tor in Berlin.

Deutschland als gemeinsame Heimat

Merkel sagte, Deutschland sei sich seiner "immerwährenden Verantwortung" bewusst, die aus dem Völkermord an den Juden im Nationalsozialismus erwachse. "Wir wollen, dass sich Juden in Deutschland sicher fühlen", sagte die Kanzlerin. Die Juden sollten spüren, "dass Deutschland unsere gemeinsame Heimat ist".

"Steh auf! Nie wieder Judenhass"

Die Kundgebung am Brandenburger Tor in Berlin stand unter dem Motto "Steh auf! Nie wieder Judenhass". Initiiert hatte sie der Zentralrat der Juden in Deutschland, nachdem es in den vergangenen Monaten auch in Deutschland vermehrt zu antisemitischen Vorfällen gekommen war.


Gemeinsam gegen Judenhass (dpa)
Gemeinsam gegen Judenhass / ( dpa )
Quelle:
KNA , DBK