"Ein solcher Ort und das Zeugnis der Märtyrer von Dachau ist wichtig für die Gesellschaft von heute, für unser Miteinander", sagte Marx in der Todesangst-Christi-Kapelle auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte.
Der Begriff Märtyrer bezeichnet Menschen, die um ihres Glaubens willen leiden und getötet werden.
Kein "musealer Erinnerungsort"
Es müsse ein Ort sein, "wo begriffen wird, verstanden wird, wo wir in die Wahrheit geführt werden".
Nach dem Zweiten Weltkrieg müsse anders über Gott gesprochen werden. Angesprochen werden müsse "nicht der allmächtige Gott - sondern der leidende Gott, der lebendige Gott, der Gott, der unser Bruder geworden ist, der Gott, der uns nicht allein lässt, der im Leben und Sterben mit uns geht". Eine Gottesidee, die das Leid der Menschen nicht berücksichtige, sei nichts wert, so Marx.
Besonderer Gottesdienst
Im Gottesdienst erklang die "Dachauer Messe" des ehemaligen Häftlings und Paters Gregor Schwake (1892-1967). Der Ordensmann komponierte sie 1944 im KZ. Dort wurde sie im selben Jahr auch heimlich uraufgeführt
2022 jährt sich bei 40 der 57 seliggesprochenen Märtyrern, die im KZ Dachau inhaftiert waren und dort verstarben, hingerichtet oder auf andere Weise ermordet wurden, der Todestag zum 80. Mal. Unter ihnen ist der niederländischer Priester Titus Brandsma (1881-1942). Er wurde am 15. Mai als erster der seligen Märtyrer von Dachau in Rom heiliggesprochen.