Kardinal Marx fordert mehr Frauen in kirchlichen Führungspositionen

"Wir müssen das wirklich wollen und auch umsetzen"

Frauen müssen in der katholischen Kirche mehr Leitungsaufgaben übernehmen - das fordert der DBK-Vorsitzende Reinhard Kardinal Marx. Es gehe dabei auch um Glaubwürdigkeit, sagte Marx während der Jugendsynode in Rom.

KDB fordert Frauenquote / © Tim Brakemeier (dpa)
KDB fordert Frauenquote / © Tim Brakemeier ( dpa )

Wenn die Kirche die Würde der Frau unterstützen wolle, "reiche es nicht, die entsprechenden lehramtlichen Texte zu wiederholen", so Marx während der Jugendsynode in Rom. Um der eigenen Glaubwürdigkeit willen müsse die Kirche Frauen auf allen Ebenen, von der Pfarrei bis in den "Vatikan selbst, noch weitaus mehr an Führungsaufgaben beteiligen", sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz laut einem verbreiteten Redemanuskript.

"Wir müssen das wirklich wollen und auch umsetzen", erklärte Marx. Man müsse sich "den oft unbequemen und ungeduldigen Fragen der jungen Menschen nach der Gleichberechtigung von Frauen auch in der Kirche stellen." 

"Klerikale Zirkel aufbrechen"

Der Münchner Erzbischof verwies einerseits auf das Arbeitsdokument der Synode, in dem die große Unzufriedenheit junger Menschen mit Blick auf die Diskriminierung von Frauen benannt sei. Gleichzeitig zitierte er Initiativen und Gespräche der deutschen Bischöfe zu mehr Verantwortung von Frauen in der Kirche.

Dazu gehöre es einerseits, Frauen schon jetzt soweit möglich an Führungsaufgaben zu beteiligen. Gleichzeitig müssten die Bischöfe über weitergehende Fragen etwa zu Sexualmoral, Sakramenten- und Ämtertheologie sowie mehr Geschlechtergerechtigkeit beraten. Das sei auch deshalb wichtig, weil Frauen in kirchlichen Führungspositionen "entscheidend dazu beitragen, geschlossene klerikale Zirkel aufzubrechen", wie sie etwa die jüngste Studie der deutschen Bischöfe zu Missbrauch in der Kirche kritisiert habe.


Quelle:
KNA
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