Kardinal Marx für "Partnerschaft auf Augenhöhe" mit Afrika

"Himmelschreiende Ungerechtigkeit abbauen"

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx wünscht sich eine "Partnerschaft auf Augenhöhe" mit Afrika. Der Reichtum dieses Kontinents brauche Europa als starken Partner, stellte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz weiter heraus.

Gefaltete Hände eines Minenarbeiters im Kongo  / © Harald Oppitz (KNA)
Gefaltete Hände eines Minenarbeiters im Kongo / © Harald Oppitz ( KNA )

"Doch ebenso brauchen auch wir Afrika", betonte der Kardinal in einem Radiobeitrag für die Reihe "Zum Sonntag" des Bayerischen Rundfunks. Dieser wird am Samstag um 17.55 Uhr auf Bayern 2 ausgestrahlt.

Nach den Worten von Marx, der jüngst auf Reisen in Madagaskar und Südafrika war, ist es eine "himmelschreiende Ungerechtigkeit", dass die Industrienationen von den afrikanischen Bodenschätzen mehr profitierten als die dortigen Menschen: "Das können wir als Christen so nicht hinnehmen!"

In Bildung und Arbeit investieren

Globalisierung bedeute nicht nur eine größere Freiheit der Wirtschaft, sondern auch eine weltweite Verantwortung. Die vielfältige Natur des afrikanischen Kontinents sei längst bedroht durch die Veränderungen des Klimas, für das gerade die Europäer und die Nordamerikaner mit verantwortlich seien. Als Beispiele nannte der Kardinal Bodenerosion, Entwaldung und die Emission von klimaverändernden Gasen.

Die wachsende Bevölkerung in Afrika brauche vor allem Bildung und Arbeit, "damit die Menschen ihr Leben frei gestalten und auch am politischen Gemeinwesen teilhaben können", mahnte Marx. Die wirtschaftlich-soziale Entwicklung sei eine der drängendsten Aufgaben.

Zugleich zeigte sich der Kardinal beeindruckt von den vielen Begegnungen während seiner Reise. Dieser Kontinent sei so vielfältig an Landschaften und Stadtbildern, an Geschichte und Kultur, an Politik und auch an Religion. Oft denke man beim Stichwort Afrika zuerst an Armut, Bürgerkriege und Elend. Das sei zwar ein Teil von Afrika, aber bei weitem nicht alles.


Reinhard Kardinal Marx  / © Harald Oppitz (KNA)
Reinhard Kardinal Marx / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA