Befürworter des Grundeinkommens halten das Modell für eine geeignete Antwort auf die Digitalisierung, die in Zukunft etliche Arbeitsplätze überflüssig machen könnte.
Den Menschen ein festes Einkommen zur Existenzsicherung zu zahlen, sei jedoch keine Lösung für das Problem, zitiert die Zeitung den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz. "Die Arbeit ist nicht irgendetwas. Es gehört zur Grundkonstitution des Menschseins, dass ich für mich und meine Familie etwas schaffe, das von Wert ist." Schon jetzt könne man sehen, welche politischen Folgen es habe, wenn Menschen sich nicht mehr gebraucht fühlten. Die Einführung eines Grundeinkommens sei vor diesem Hintergrund "demokratiegefährdend".
"Instrumentalisierung der Religion"
Marx warnte vor den Folgen der Digitalisierung. Es sei wichtig, dass der Mensch weiterhin die Computer kontrolliere und nicht andersherum. Es könne "eine Einschränkung der Freiheit sein, wenn nicht mehr wir fragen, was richtig ist, sondern die Maschinen uns diese Entscheidung abnehmen". Die Gesellschaft müsse sich fragen: "Was ist uns unsere Freiheit wert?"
Die Technik müsse jedoch differenziert betrachtet werden. "Das iPhone macht mich nicht weniger religiös", sagte Marx, der beim Gespräch auch sein eigenes Smartphone hervorzog. Sorgen mache ihm allerdings, die "Instrumentalisierung der Religion" durch die neue Technik. Kritisch äußerte sich Marx über die ungleiche Verteilung von Vermögen. "Wir müssen die politischen Folgen der Ungleichheit im Auge behalten", sagte er. Sie sei ein Grund für den zunehmenden Nationalismus in vielen Staaten; diese Entwicklung sei besorgniserregend.
Weltklimakonferenz
Marx kritisierte zudem die Auswirkungen des Kapitalismus auf das Klima. Man müsse "die ökologischen Folgen" ernst nehmen, sagte er mit Blick auf die Weltklimakonferenz in Bonn, die am Samstag zu Ende gegangen war. Die Einhaltung der im Abkommen von Paris festgeschriebenen Ziele sei "ethisch geboten".