Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, sprach in einem Grußwort von einem wichtigen Forum des Austausches und der Begegnung zwischen dem Westen und dem Osten Europas. Das Thema sei herausfordernd. So müssten sich vor allem Christen die Frage stellen, was sie leisten könnten, um der Idee der europäischen Friedensordnung neues Leben einzuhauchen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wiederum schrieb, wenn die Worte "Krise" und "Chance" so eng beieinanderstünden wie im Leitwort des Kongresses, dann spreche daraus Verantwortungsgefühl und Zuversicht.
Kirche als zentraler Partner der Bundesregierung
Beides sei prägend für das Engagement der Kirchen für Europa. "Ich bin zutiefst dankbar dafür, dass sie das Wertebewusstsein und den Zusammenhalt auf vielfältige Weise stärken", lobte Merkel. Die Kirchen bezeichnete sie als zentrale Partner der Bundesregierung. Das katholische Osteuropa-Hilfswerk Renovabis stehe in besonderer Weise beispielhaft für christliche Verantwortung in Europa.
Der Münchner Kardinal Marx erinnerte zudem daran, dass die Fundamente der politischen, gesellschaftlichen und sozialen Ordnungen auch in westlichen Ländern nicht mehr selbstverständlich akzeptiert würden.
Prominente Referenten
Vor diesem Hintergrund gehe es deshalb um die Frage, "wie wir Christen mithelfen können, die positiven Errungenschaften der Freiheit und des Rechts für alle zu schützen und zu stärken, und so Entwicklungen zu autoritären und nationalistischen Konzepten wirksam zu begegnen".
Prominente Referenten des Kongresses sind unter anderen der Berliner Erzbischof Heiner Koch und der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Thomas Sternberg. Zugesagt haben auch der Politikwissenschaftler und Publizist Andreas Püttmann sowie der katholische Priester Obiora Ike aus Nigeria, Leiter des globalen Netzwerks Globethics. Hintergrund für das Thema ist die aktuelle Krisenstimmung in allen Teilen Europas, die sich unter anderem auch in der Zunahme nationalistischer und populistischer Bewegungen zeigt, wie es in der Ankündigung steht.
Der Kongress findet in München statt und dauert bis zum 8. September.