Kardinal Marx verurteilt Missbrauch von Religion

"Wiedererstarken der Religion nicht nur positiv"

Den Missbrauch von Religion im Namen von Terror und Gewalt verurteilte Kardinal Marx am Donnerstag und warnte zugleich auch davor pauschal zu urteilen.

Reinhard Kardinal Marx / © Marijan Murat (dpa)
Reinhard Kardinal Marx / © Marijan Murat ( dpa )

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat den Missbrauch von Religion im Namen von Terror und Gewalt verurteilt. Zugleich warnte er am Mittwochabend in Passau vor Pauschalurteilen. Vor Jahrzehnten habe es als ausgemacht gegolten, "dass Religion immer weiter verschwinden würde, je moderner eine Gesellschaft wird", sagte der Erzbischof von München und Freising. Später sei von einer "Renaissance der Religion, einer neuen Sinnsuche" die Rede gewesen.

Mittlerweile werde ein "Wiedererstarken der Religion nicht nur positiv erlebt", so der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz mit Verweis auf radikale Islamisten. Die Antwort auf diese Entwicklung könne aber weder ein Relativismus sein, der Glaube und Fundamentalismus gleichsetze, noch ein "Einmauern aus Angst vor den anderen".

Leben in Freiheit, Furchtlosigkeit und Liebe

Die Botschaft Jesu nannte Marx einen Weg zu einem Leben in Freiheit, Furchtlosigkeit und Liebe. Das müssten Christen ihren Mitmenschen deutlich machen und sich immer neu fragen, "was vom Glauben in die Gesellschaft eingebracht werden kann". Marx äußerte sich bei einem Gottesdienst im Passauer Stephansdom. In der Drei-Flüsse-Stadt endet am Donnerstag die Frühjahrsvollversammlung der Freisinger Bischofskonferenz, deren Vorsitzender Marx ist.


Quelle:
KNA