Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat den vor 65 Jahren zum Priester geweihten emeritierten Papst Benedikt XVI. gewürdigt. Er bezeichnete ihn am Mittwoch im Freisinger Mariendom als "großen Geistlichen", "theologischen Inspirator" und "bis heute väterlichen Freund".
Beim Gottesdienst mit vielen Priesterjubilaren, darunter auch zwei aus dem Weihejahrgang 1951, sagte Marx: "Ich habe dem Papst geschrieben, und wir schicken nachher noch einen Gruß als Dank für sein großartiges Wirken." Eingeladen waren Priester, die in diesem Jahr den 25., 40., 50., 60. oder 65. Jahrestag ihrer Priesterweihe feiern.
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Die Werke des emeritierten Papstes seien "immer wieder eine Quelle der Ermutigung für den priesterlichen Dienst", sagte der Kardinal. "Bis heute verfolgt er aufmerksam, was in unserem Bistum passiert." Neben der Priesterweihe des emeritierten Papstes jährt sich auch die seines Bruders, des einstigen Leiters der Regensburger Domspatzen, Georg Ratzinger, zum 65. Mal.
Ein Jubiläumstag diene immer auch dazu zurückzublicken, so der Kardinal. Allerdings dürfe diese Rückschau nicht dazu verleiten, Nostalgie zum beherrschenden Gefühl zu machen. "Hüten Sie sich davor", appellierte Marx an die Priester. Vielmehr müsse sich jeder Priester ein Leben lang fragen: "Habe ich immer wieder den Aufbruch gewagt und zugelassen, dass Gott das letzte Wort hat?"