Kardinal Marx würdigt Wilhelm Schätzler

 (DR)

Wilhelm Schätzler, von 1983 bis 1996 Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz in Bonn, ist tot. Der Prälat starb nach Auskunft eines Angehörigen am Montag im Alter von 89 Jahren nach langer, schwerer Krankheit in einem Regensburger Pflegeheim.

Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, würdigte in einem Kondolenzbrief an den Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer die Verdienste Schätzlers. Dieser sei ein "Gestalter und Vordenker der katholischen Kirche in Deutschland" gewesen.

Vor allem nach der Wende 1989 trug Schätzler laut Marx mit dazu bei, die Weichen für eine neue kirchliche Struktur im vereinten Deutschland zu stellen. Mit der ihm eigenen Sprache habe der ehemalige Sekretär der Bischofskonferenz darüber hinaus "stets kritisch und ungeschönt zu gesellschaftspolitischen und kirchlichen Entwicklungen in den Medien Stellung bezogen".

Der im oberpfälzischen Weiden geborene Schätzler studierte in München Theologie, Philosophie sowie Theater- und Zeitungswissenschaften. 1957 empfing er die Priesterweihe. 1969 übernahm der Geistliche die Kirchliche Hauptstelle für Bild- und Filmarbeit in Köln. Sieben Jahre später wurde er Leiter der neuen Zentralstelle Medien der Bischofskonferenz.

Nach seinem Ausscheiden aus dem Amt als Konferenzsekretär war er 13 Jahre Dekan des Stiftskapitels "Unserer lieben Frau zur Alten Kapelle" in Regenburg. Das im Rokoko-Stil erbaute Gotteshaus, das als eines der bedeutendsten in Deutschland gilt, wurde in seiner Amtszeit umfangreich renoviert. Papst Johannes Paul II. ehrte ihn 1996 mit der Ernennung zum "Apostolischen Protonotar", dem höchsten Prälatentitel der katholischen Kirche. (kna/Stand 09.07.2018)