Kardinal Meisner ebnet Weg für Stiftung Stadtgedächtnis

Zur Rettung historischer Schätze

Joachim Kardinal Meisner hat am Nikolaustag ein Sonderkonto zugunsten der Stiftung Stadtgedächtnis eröffnet. Mit den eingehenden Spenden sollen die aus dem 2009 eingestürzten Kölner Stadtarchiv geretteten Dokumente und historischen Schätze restauriert werden. "Die Stadt und der Staat können diese Aufgabe unmöglich allein bewältigen", so der Kölner Erzbischof.

Erzbischof Joachim Kardinal Meisner / © Robert Boecker (DR)
Erzbischof Joachim Kardinal Meisner / © Robert Boecker ( DR )

Das Historische Archiv der Stadt Köln war am 3. März 2009 eingestürzt. Dabei kamen zwei Menschen ums Leben. In dem Magazin befanden sich Dokumente aus über 1.000 Jahren Kölner und rheinischer Geschichte, insgesamt 65.000 Urkunden. Insgesamt konnten 95 Prozent des historischen Materials geborgen worden. Die Kosten für die Restaurierung und die Zusammenführung aller Bestände werden von Experten auf mindestens 350 bis 400 Millionen Euro geschätzt. Das Ganze werde 30 bis 50 Jahre in Anspruch nehmen.



Der Kardinal erklärte sich den Angaben zufolge bereit, im Stiftungskuratorium mitzuarbeiten. Ein Archiv sei ein "Ort des Gedächtnisses", dessen Dokumente helfen, "die Gegenwart besser zu verstehen und die Zukunft menschlicher zu gestalten", so Meisner zu seinen Beweggründen.



Die Stiftung Stadtgedächtnis war im Juli 2010 gegründet worden. Ihr Ziel ist es, zur Ergänzung städtischer Mittel Spenden zu beschaffen.

Gründungsstifter sind neben der Stadt Köln und dem Land Nordrhein-Westfalen auch das Erzbistum Köln und die Evangelische Kirche im Rheinland (EKiR). Die Schirmherrschaft hat Bundespräsident Christian Wulff übernommen.