„Dass ich erwählt wurde zum Priestertum, das ist absolut der Höhepunkt und das ist unkündbar, bis zum heutigen Tag, dafür kann ich nur danken“, sagte der Kardinal im domradio.de-Interview. Der Grundtenor seines Lebens sei die Dankbarkeit. Gott schaue ja nicht auf die Berge, sondern in die Täler. „Und deshalb hat er mich auch nicht heruntergeholt von irgendeinem Podest, sondern eigentlich so aus den Löchern unserer Weltgeschichte, der Geschichte unseres Volkes.“
Er komme aus einfachen Verhältnissen, aus einem „ganz einfachen Diasporanest, noch nicht einmal mit eigener Kirche.“ Aber vor Gott zähle ja das, „was ganz unten ist, nicht was ganz oben ist.“ Der Kölner Erzbischof wurde am 25. Dezember 1933 in Breslau geboren. Nach der Flucht mit der Mutter und seinen drei Brüdern - der Vater ist im Krieg gefallen – lebt er zunächst im Dorf Körner bei Mühlhausen. 60 Katholiken kommen auf 3.000 evangelische Christen.
Rund 50 Bischöfe werden erwartet
Zum Pontifikalamt am Samstag werden rund 50 Bischöfe aus dem In- und Ausland erwartet. Die Predigt hält der Prager Erzbischof Dominik Kardinal Duka. Erwartet werden der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Jean-Claude Perisset, sowie der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch. Nach dem Gottesdienst gibt es einen Empfang für geladene Gäste.
In einem Glückwunschschreiben gratulierte Papst Benedikt XVI. Kardinal Meisner zum 50. Priesterjubiläum. Er sei «in der Ausübung seines bischöflichen Dienstes gütig wie ein Vater und zugleich standhaft in der Bewahrung der rechten Lehre». Den hervorragenden Metropolitansitz von Köln habe er «klug und umsichtig» geleitet.
Ihm werde große Wertschätzung und Hochachtung entgegengebracht. Viele Länder, besonders in Mittel- und Osteuropa, seien ihm zu besonderem Dank verpflichtet. Kardinal Meisner hatte während des Kalten Krieges mehr als 60 tschechische und slowakische Priester geheim geweiht.
Der Kölner Erzbischof empfing am 22. Dezember 1962 in Erfurt die Priesterweihe. Zunächst war er Kaplan in Heiligenstadt und Erfurt, bevor er 1966 zum Caritasdirektor berufen wurde. 1969 promovierte er an der Päpstlichen Gregoriana-Universität in Rom. 1975 wurde er Weihbischof in Erfurt. Fünf Jahre später erfolgte die Ernennung zum Bischof von Berlin. 1983 wurde er zum Kardinal erhoben. 1988 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Kölner Erzbischof, wo er am 12. Februar 1989 sein Amt antrat.