Kardinal Müller: Gegen mich wird nicht ermittelt

"Anschuldigungen unzutreffend"

Der deutsche Kurienkardinal Gerhard Ludwig Müller hat einen Bericht der "Bild"-Zeitung über einen angeblichen Finanzskandal an seiner Behörde zurückgewiesen.

Gerhard Ludwig Kardinal Müller (KNA)
Gerhard Ludwig Kardinal Müller / ( KNA )

Beim deutschen Kurienkardinal Gerhard Ludwig Müller soll es nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung eine Bürodurchsuchung gegeben haben, da Gebühren für die Untersuchung von Missbrauchsfällen für private Zwecke verwendet worden sein sollten. Die Behauptung dementierte der Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation entschieden. Gegen ihn werde nicht ermittelt, sagte Müller am Mittwoch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Rom. Ebenso falsch sei, dass er der vatikanischen Buchhaltung die Akteneinsicht verweigert habe. Auch Vatikansprecher Federico Lombardi bezeichnete die Anschuldigungen als unzutreffend.

Müller sagte, Unregelmäßigkeiten im Verwaltungsbereich seiner Behörde seien bereits vor einem halben Jahr geklärt worden. Damals sei der frühere Finanzbuchhalter mit einer anderen Aufgabe betreut worden.Die Kongregation folge im Bereich der Finanzen genau den neuen Bestimmungen, die für alle römischen Einrichtungen gelten.

Bei der Durchsuchung sollen 20.000 Euro Bargeld beschlagnahmt worden sein, laut "Bild"

"Bild" hatte in ihrer Mittwochsausgabe behauptet, im Büro von Müllers Verwaltungsleiter seien bei einer Razzia 20.000 Euro Bargeld beschlagnahmt worden, weil deren Herkunft ungeklärt sei. Daraufhin seien Ermittlungen gegen Müller eingeleitet worden. Es bestehe der Verdacht, dass das Geld auch für private Anschaffungen verwendet worden sei. Der Bericht behauptet, es handele sich um Gebühren, die von internationalen Bistümern für die Untersuchung von Missbrauchsfällen entrichtet worden seien.

Auch Vatikansprecher Federico Lombardi wies die Vorwürfe zurück. Im Zuge regulärer vatikaninterner Kontrollen seien zwar vor geraumer Zeit "einige Unregelmäßigkeiten" in der Finanzverwaltung der Glaubenskongregation festgestellt worden, so Lombardi. Daraufhin habe man jedoch schon vor sechs Monaten die "nötigen Maßnahmen" ergriffen.

Vatikansprecher Federico Lombardi wies die Vorwürfe zurück

Wörtlich heißt es in der Erklärung weiter: "Die Oberen der Behörde, insbesondere Kardinal Müller, der fälschlicherweise in dem fraglichen Artikel angeführt wird, haben mit dieser Angelegenheit nichts zu tun." Die Glaubenskongregation folge heute "genau den neuen administrativen Regeln. Richtig sei, sagte Kardinal Müller weiter, dass für die Aufgaben in der Ehe- und Disziplinarabteilung seiner Kongregation von den Diözesen ein Beitrag erbeten werde. Dieser fließe jedoch stets und vollständig in den Gesamthaushalt der Kongregation ein", so der Kardinal.

 


Quelle:
KNA