Der Wandel für das Land werde kommen, wenn die Menschen "auf Gott und aufeinander vertrauen", sagte der Kardinal in einer am Sonntag vom chaldäischen Patriarchat veröffentlichten Ansprache.
Dabei zeichnete das Oberhaupt der katholischen Ostkirche ein düsteres Bild der gegenwärtigen Situation im Irak, der durch Krisen, Konflikte und Kriege erschüttert werde. Die Christen im Irak litten unter Entführungen, Morden, Vertreibungen und Ausgrenzungen. Zahlreiche Kirchen seien zerstört, christliches Eigentum beschlagnahmt worden und zuletzt ein Dekret zur Anerkennung des chaldäischen Patriarchen "ohne verfassungsrechtliche Grundlage" zurückgenommen worden.
Bedeutung von Heimat und nationaler Identität
Trotzdem dürften die Iraker ihre Hoffnung nicht verlieren. Das Land müsse sich "mit dem Duft der Geschichte, der hohen Zivilisationen und der lebendigen Erinnerung erheben", so Sako. Konkret könne der Wandel gelingen, wenn die Iraker sich der Bedeutung der Heimat und der nationalen Identität bewusst seien und "die Rechte und die Gleichheit aller Bürger respektieren".
Dazu sei es vonnöten, Erziehung und Bildung in allen Bereichen Priorität einzuräumen, um die Grundwerte des Staates gegen Individualismus und Egoismus zu schützen. Gleichzeitig müsse der Andere als Bruder und Bürger respektiert werden, statt ihn als Gegner, Feind oder Ungläubigen zu sehen. Von der Regierung forderte Sako ein entschlossenes Umsetzen von Reformen.
Vertrauen auf Gottes Gerechtigkeit
Früher oder später werde nach Worten Sakos das Chaos enden und die Verantwortlichen würden für die Verbrechen zur Rechenschaft gezogen. "Die Geschichte lehrt uns, dass es keine festen Systeme gibt." Es gelte, auf Gottes Gerechtigkeit zu vertrauen; Korrupten und Heuchler hätten keine Zukunft, so der Patriarch.