Die "deutliche Mehrheit“ sei mit dem Papst einverstanden und froh über sein Tun, so der Erzbischof von Wien in der Tageszeitung "Standard". Aber es gebe auch viele besorgte Stimmen. Im Bewusstsein dieser Situation habe ihm Franziskus kürzlich gesagt: "Wir müssen versuchen, die innerkirchlichen Opponenten liebevoll zu gewinnen.“
Franziskus setzt bei Reformen auf Debatten und Prozesse
Schönborn wandte sich gegen die vereinfachende Beschreibung einer Auseinandersetzung zwischen Konservativen und Liberalen: "Das Evangelium ist weder konservativ noch liberal, es ist herausfordernd“, sagte er dem Blatt. Der Geistliche verwies zudem darauf, dass Franziskus bei den Reformen bewusst auf Debatten und Prozesse setze: "Es werden Dinge in Gang gesetzt, und es kommt Bewegung hinein.“
Beispiel Familiensynode
Als Beispiel dafür nannte der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz die Familiensynode: Seien die Reden der Bischöfe bei der ersten Synode 2014 "noch unglaublich abstrakt“ gewesen, so hätten die Bischöfe ein Jahr später viel mehr von der Realität gesprochen. Dieser Vorgang könne als Weg beschrieben werden. "Die Veränderung geschieht nicht an einem Endpunkt, sondern auf dem Weg.“