Kardinal weiht Kapelle der Kath. Fachhochschule

"Wie an einem Familientisch"

Kardinal Joachim Meisner hat am Montagabend die neue Sankt-Elisabeth-Kapelle der Katholischen Fachhochschule Nordrhein-Westfalen (KFH NW) in Köln eingeweiht. In einem Gottesdienst mit Dozenten und Studenten weihte er auch den Altar und ließ Reliquien der Patrone des Fachbereichs Gesundheitswesen, Kosmas und Damian, in den Boden des Gotteshauses ein. An der feierlichen Zeremonie nahm auch der Münsteraner Weihbischof Franz-Josef Overbeck teil, der bis Ende vergangenen Jahres dem Verwaltungsrat der Hochschule angehört hatte.

 (DR)

In seiner Predigt sagte Meisner, mit der Kapelle erhalte die Fachhochschule "einen berührbaren Ort, an dem man mit Christus in Begegnung kommen kann". An ihrem Altar sollten Studenten und Dozenten wie an einem Familientisch Lebens- und Glaubenserfahrungen austauschen. Er sei "ein Ort des vertrauten Umgangs mit Gott". Gleichzeitig könne er allen, die von ihren Familien getrennt hier lebten und arbeiteten, ein Zuhause bieten.

Die Sankt-Elisabeth-Kapelle war im Zuge eines eineinhalbjährigen Umbaus der Fachhochschule in der Kölner Innenstadt entstanden. Sie bietet auf rund 80 Quadratmetern Platz für etwa 40 Gläubige. Gestaltet wurde sie wie der gesamte Neubau von dem Kölner Architekten Thilo Krense. Kreuz mit Corpus, Altar, Ambos und Tabernakel schuf der Kölner Künstler Hermann Böning. Meisner hatte der Hochschule eine Madonnenfigur für die Kapelle überlassen. Die Reliquien der Zwillingsbrüder und Ärzte Kosmas und Damian, die im zweiten Jahrhundert in Vorderasien gewirkt hatten, stammen aus Essen.

In der Persönlichkeit der heiligen Elisabeth von Thüringen
(1207-1231) verbänden sich die Anliegen der Sozialen Arbeit und des Gesundheitswesens zu einer gemeinsamen Sendung, erklärten die Dekane der beiden Fachbereiche Sozialwesen und Gesundheitswesen, Renate Zwicker-Pelzer und Armin G. Wildfeuer. Das eine sei von der Sorge um Gerechtigkeit und Ausgleich von Arm und Reich, das andere durch die Zuwendung zu Kranken und Sterbenden gekennzeichnet. Die Landgräfin Elisabeth wird für ihre Sorge um Arme und Kranke weltweit verehrt. Anlässlich ihres 800. Geburtstags hatten die beiden großen Kirchen in Deutschland im vergangenen Jahr ein Elisabeth-Gedenkjahr begangen.

Die KFH NW ist mit rund 3.600 Studenten in sechs Fachbereichen der Abteilungen Aachen, Köln, Münster und Paderborn nach eigenen Angaben die größte nicht-staatliche Hochschule für die Studiengänge des Sozial- und Gesundheitswesens und der Religionspädagogik. In Köln werden die Fachbereiche Sozial- und Gesundheitswesen angeboten. Hier sind rund 1.100 Studenten eingeschrieben.