Es sei "eine Schande", dass zahllosen Menschen sauberes Trinkwasser systematisch vorenthalten werde, sagte der Präsident des Päpstlichen Rats für Gerechtigkeit und Frieden auf der bis Freitag tagenden Weltwasserwoche in Stockholm. Die Bedürfnisse von Menschen würden zweitrangig behandelt gegenüber denjenigen der Industrien, "die zuviel entnehmen und das verschmutzen, was übrigbleibt", sagte der Kardinal laut der Vatikanzeitung "Osservatore Romano".
Religionsgemeinschaften sollen sich einsetzen
Dagegen sollten Religionsgemeinschaften sich gemeinsam für eine nachhaltige Wasserwirtschaft einsetzen, wie es auch auf Gebieten wie Gesundheit, Nahrungsmittelsicherheit, Bildung oder Flüchtlingshilfe eine "fruchtbare Zusammenarbeit" gebe, so Turkson. Die Wissenschaft könne Sachverhalte, Folgen und Lösungen rund um die Nutzung von Ressourcen darlegen, aber keine Motivation für ethisches Handeln liefern. In vielen Religionen fände sich gemeinsam die Überzeugung, dass die Natur ein Geschenk sei, das von allen Menschen und über Generationen hinweg geteilt werden müsse, sagte der Kardinal.
Junge Menschen zu Verantwortung erziehen
Turkson verlangte, besonders junge Menschen zu Verantwortung zu erziehen, um sie zu verantwortungsbewussten Entscheidungsträgern und Politikern zu machen. Weiter schlug er "interreligiöse Kampagnen zur Reinigung von Flüssen und Seen" vor.