Liebe Schwestern, liebe Brüder,
zum 1. September dieses Jahres habe ich die pastoralen Einheiten in unserem Erzbistum formal errichtet.
Dadurch wird lediglich der räumliche Zuschnitt ihrer pastoralen Einheit, der während des ersten Teils des Projektes "Zusammenfinden" im vergangenen Jahr festgelegt wurde, formal bestätigt.
An der rechtlichen Struktur und den Gremien ihrer Pfarreien ändert dies zunächst nichts.
Ich freue mich sehr, dass wir im Erzbistum Köln diesen Meilenstein des Projektes "Zusammenfinden" erreicht haben.
Allen, die sich in diesen Prozess eingebracht haben, sage ich von Herzen Dank. Ich weiß, die neuen pastoralen Einheiten stellen eine Herausforderung dar.
Viele Menschen haben Ängste und Sorgen, die ich wahrnehme und nachvollziehen kann.
Und noch niemand von uns hat ein sicheres Wissen darum, wie das kirchliche Leben in zehn Jahren aussehen wird – auch ich nicht. In den kommenden Jahren werden wir lernen müssen, unter stark veränderten Bedingungen als Kirche zu leben.
Wir müssen neue Wege suchen und wagen, die frohe Botschaft und die stärkende Gegenwart Jesu Christi für die Menschen in unseren Gemeinden und Nachbarschaften erfahrbar zu machen. Gemeinden sind für mich die Orte gelebten Glaubens.
Dort möchte ich investieren. Ich bin gewiss und vertraue darauf, dass das wesentliche Potenzial für die Entwicklung Ihrer pastoralen Einheit bei Ihnen vor Ort liegt.
Die pastoralen Einheiten sind ein wichtiger Baustein für ein auch in Zukunft gelingendes Miteinander-Kirche-sein mit unseren gegenwärtigen und zukünftigen personellen und finanziellen Möglichkeiten.
Im Blick auf die anstehenden Veränderungen kommt mir ein Wort aus dem Buch Josua in den Sinn.
Es wird Josua zugesprochen, als er nach dem Tod Mose das Volk Israel auf dem Weg in das unbekannte Land führen soll, das der Herr verheißen hat.
Wie damals das Volk Israel, so stehen wir heute am Beginn einer neuen Wegstrecke, die mit vielen Sorgen und Fragen verbunden ist, aber doch auch mit dem Mut, den uns die Nähe Gottes schenkt.
So heißt es im Buch Josua: Habe ich dir nicht befohlen, sei mutig und stark? Fürchte dich also nicht und hab keine Angst. Denn der Herr, dein Gott, ist mit dir, überall, wo du unterwegs bist.
Ich danke allen, die ihre pastorale Einheit gestalten wollen und bereit sind, sich aus ihrer Taufberufung für die Sendung der Kirche einzusetzen. Für ihre weitere Arbeit und Ihr Engagement wünsche ich Ihnen Gottes reichen Segen.
Ihr
Rainer Maria Kardinal Woelki, Erzbischof von Köln.