Mit der Missio Canonica werden die Pädagogen beauftragt, die Lehre der Katholischen Kirche an ihre Schüler weiterzugeben. Das sei eine Mission - nicht als 007, sondern als Botschafter, gesendet von Christus. Das sagte Rainer Maria Kardinal Woelki in seiner Predigt. Die Religionslehrer und -lehrerinnen hätten die Mission, Menschen mit Jesus in Berührung zu bringen: "Der Herr traut Ihnen etwas zu, er traut Ihnen diese Missio zu. Und auch ich und die Gemeinschaft der Kirche trauen Ihnen diese Sendung zu."
Das Umfeld sei nicht mehr dasselbe wie noch vor Jahrzehnten, das erste und wichtigste bei der Weitergabe des Glaubens sei aber nach wie vor das persönliche Lebenszeugnis. "Die Schüler wollen Sie als Mensch erleben", so Woelki in Richtung der Lehrer. Die Antwort auf die Frage, wer der richtige Gott sei, sei: "Der Gott, der dich liebt." Genau das müsse man erfahrbar machen: Durch den Umgang mit Schülern und durch das Herzblut, das man in den Unterricht investiere.
Der Religionsunterricht brauche Menschen, die selbst nach Enttäuschungen immer wieder neu anfangen, für Christus und das Evangelium zu brennen. Denn Christus - das Licht der Welt - leuchte durch die Menschen, sagte Woelki: "Wo Christus wirklich leuchtet, sind wir Menschen mit Ausstrahlung." Dann könne der Glauben Raum gewinnen und der Religionsunterricht habe seine Missio erfüllt.