Auf der einen Seite gebe es den Fußballweltverband, die Fifa, und ihre Funktionäre, "für die der Fußball vor allem ein Geschäft ist und die im Zweifel lieber ihrer Brieftasche trauen als dem fairen Spiel der elf Freunde", sagte Woelki der "Süddeutschen Zeitung" (Freitag).
"Dabei hatte ich immer die Hoffnung, dass wenigstens hier bei uns Schiebereien tabu sein sollten, selbst wenn es um viel Geld geht und die Fußballweltmeisterschaften eigentlich immer unter Korruptionsverdacht standen. Wir werden wohl eines Besseren belehrt."
Geschäft vs. Gemeinschaft
Auf der anderen Seite bleibe aber "das positive Erlebnis dieses Sommers mit seiner ausgelassenen Fröhlichkeit, mit seinen Gemeinschaftserlebnissen, mit seinem Fußballfest. Das nimmt uns keiner", so der Erzbischof von Köln.
Dies verpflichte jedoch zugleich "zum genauen Hinsehen, zur Konzentration auf das, was an dem auch von mir so geliebten Fußball wichtig ist: nicht das Geschäft, nicht das große Geld, sondern das sportliche Ereignis, die Fairness und die Gemeinschaft."
Am Freitag will die Wirtschaftskanzlei Freshfields ihren Bericht über die Vergabe der WM vorlegen, den sie im Auftrag des Deutschen Fußball-Bundes erstellt.