Der Handel, der im Raum stehe, sei "absolut unannehmbar", zitiert die britische Zeitung "Catholic Herald" (Online-Ausgabe) aus einem Interview des Kardinals. Über die von der chinesischen Regierung ernannten Bischöfe könnte der Staat Einfluss auf die Kirche nehmen, warnte Zen.
Ungültige Bischofsweihen durch Kommunisten
Zuletzt verdichteten sich Berichte, Papst Franziskus sei bereit, mehrere exkommunizierte chinesische Bischöfe wieder aufzunehmen. Bislang erkennt die Volksrepublik einige vom Papst ernannte Bischöfe nicht an; für den Vatikan sind hingegen durch die Kommunisten vorgenommene Bischofsweihen nicht gültig.
Hintergrund der Differenzen um Bischofsernennungen und -weihen in China ist eine Besonderheit des chinesischen Katholizismus: Neben einer regimenahen und staatlich zugelassenen "Patriotischen Vereinigung der Katholiken Chinas" gibt es die sogenannte Untergrundkirche in Gemeinschaft mit dem Papst. Die "patriotischen Christen" können mit staatlicher Erlaubnis aktiv sein. Gegen die Mitglieder der Untergrundkirche kommt es dagegen regelmäßig zu staatlichen Sanktionen.
Kritiker der chinesischen Regierung
Der 84 Jahre alte Kardinal Zen zählt zu den kirchenpolitisch prägendsten katholischen Kirchenvertretern Asiens. Von 2002 bis 2009 war er Bischof von Hongkong. Über seine Amtszeit hinaus ist der Ordensmann der Salesianer Don Boscos einer der prominentesten Kritiker der chinesischen Regierung und ihrer Religionspolitik.