Bis zum Herbst würden Rückmeldungen der Bischofskonferenzen und Ordensleitungen erwartet, die gesichtet und gegebenenfalls eingearbeitet werden müssten.
Der Rücklauf von Stellungnahmen verzögert sich, weil Bischofskonferenzen nicht so häufig treffen. Zudem habe es technische Probleme bei der Übermittlung gegeben, räumte Semeraro vor Journalisten ein. Da der Mail-Anhang mit dem Entwurf der Konstitution passwortgesichert gewesen ist, seien einige der von seinem Büro versandten E-Mails von den Servern der Empfänger abgewiesen worden. So habe es eine Weile gedauert, bis etwa die Französische Bischofskonferenz das Dokument erhalten habe.
Nächste Runde im September
Über die bislang eingegangenen Rückmeldungen aus Kurienbehörden und von verschiedenen Universitäten berät der Kardinalsrat bei seiner 30. Zusammenkunft im Vatikan. Am Dienstag referierte der Präsident der Römischen Rota, Pio Vito Pinto, über Dikasterien mit juristischer Kompetenz. Das Treffen des Kardinalsrates endet am Abend. Die nächste Runde ist für 17. bis 19. September geplant.
Ob der Rat bereits dann dem Papst den überarbeiteten Entwurf der neuer Kurienordnung vorlegen kann, ist nach Semeraros Aussage unsicher. "Über die endgültige Veröffentlichung entscheidet dann ohnehin der Papst", betonte der Bischof von Albano. Davor werde Franziskus den fertigen Text noch einmal vom Rat für Gesetzestexte und der Glaubenskongregation Korrektur lesen lassen.
Die erste Rückmeldung einer Bischofskonferenz sei aus Deutschland gekommen, berichtete Semeraro. Deren Vorsitzender, Kardinal Reinhard Marx, habe die Stellungnahme direkt von der Sitzung des Ständigen Rates am Montag in Berlin mitgebracht. Marx ist auch Mitglied des aus sechs Kardinälen und zwei Bischöfen als Sekretären bestehenden Rates.