Kardinalsrat wird dauernde Einrichtung

Staatssekretariat bald "Päpstliches Sekretariat"

Der Kardinalsrat, der so genannte K8-Gipfel, soll den Papst bei der Kurienreform beraten und dauerhaft bestehen bleiben.

Vatikan (dpa)
Vatikan / ( dpa )

Der Kardinalsrat, das wichtigste Beratungsgremium von Papst Franziskus, soll auch über die geplante Kurienreform hinaus weiterbestehen. Das sagte Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga am Samstag dem vatikanischen Fernsehzentrum CTV. Der Honduraner fungiert als Koordinator des Rates, dem acht Kardinäle aus allen Erdteilen angehören, darunter der Deutsche Reinhard Marx (München).

"Wir sind nicht nur dazu da, Pastor Bonus neu zu schreiben", so der Kardinal. Mit dem gleichnamigen Schreiben hatte Papst Johannes Paul II. vor einem Vierteljahrhundert die bislang letzte große Kurienreform im Vatikan eingeleitet.

Maradiaga kündigte ferner an, das vatikanische Staatssekretariat werde im Rahmen der nun anstehenden Reform in "Päpstliches Sekretariat" umbenannt. Der Schritt deutet an, dass sich die Arbeitsschwerpunkte der obersten Vatikanbehörde künftig ändern könnten. Es gehe darum, "nicht den Eindruck zu erwecken, als handle es sich um eine Regierung mit einem Ministerpräsidenten", sagte der Kardinal.

Derzeit fungiert der vatikanische Staatssekretär wie eine Art Regierungschef, dem die außenpolitischen, aber auch innerkirchliche Leitungsgremien im Vatikan unterstehen. Im Laufe der Geschichte hatte das Staatssekretariat unterschiedliche Zuschnitte, bedingt unter
anderem durch die verschieden großen weltlichen Machtbereiche des Papsttums, etwa in dem 1870 untergegangenen Kirchenstaat.


Quelle:
KNA