Kardinalsrat zu Personal, Kosten und Missbrauchsprozessen

 (DR)

Der Kardinalsrat des Papstes hat bei seinem jüngsten Treffen vor allem über Dezentralisierung, Personal und Kostenbegrenzung gesprochen. Wie Vatikansprecher Greg Burke mitteilte ging es aber auch darum, wie die kirchlichen Missbrauchsprozesse beschleunigt werden können. Als eine Möglichkeit unter mehreren hatte Papst Franziskus selber auf dem Rückflug von Peru davon gesprochen, die Verfahren zu dezentralisieren. Entschieden sei aber noch nichts, so Burke.

Kardinal Reinhard Marx habe als Leiter des Wirtschaftsrates Vorschläge zur Steuerung der Personalentwicklung im Vatikan gemacht, so Burke. Zudem habe Marx über Fortschritte bei der Bilanzerstellung und bei der Kostenreduzierung berichtet. So habe der Wirtschaftsrat beschlossen, die Leitlinien für vatikanische Institutionen mit dem Ziel zu überprüfen, Kosten einzusparen.

Außerdem befasste sich das neunköpfige Gremium, auch "K9" genannt, mit den theologischen Vorgaben für nationale und regionale Bischofskonferenzen, teilte Burke mit. Es gehe um eine sinnvolle Dezentralisierung unter der Leitung des Papstes. Dazu habe man den Erlass "Apostolos suos" von Papst Johannes Paul II. (1978-2005) "gegengelesen" mit entsprechenden Aussagen des Schreibens "Evangelii gaudium". Darin schrieb Franziskus 2013, es gebe noch keine angemessene Satzung für Bischofskonferenzen, die deren eigene Kompetenzen, auch in Lehrfragen, genügend berücksichtige.

Des Weiteren berichtete der Leiter der Vatikanbehörde für menschliche Entwicklung, Kardinal Peter Turkson, über die Arbeit seines neuen und sehr großen Dikasteriums. Darüber hinaus befasste sich der K9-Rat mit den Kongregationen für die Ostkirchen sowie der "für die Evangelisierung der Völker", die vor allem für die Bistümer auf der südlichen Halbkugel zuständig ist. Ein weiteres Thema, so Burke, sei die Ende November errichtete dritte Abteilung des Staatssekretariats gewesen. Sie soll eigens das zahlreiche diplomatische Personal des Heiligen Stuhls betreuen. (kna/Stand 01.03.2018)