Aus Übersee seien seither wegen der Pandemie-Entwicklung und dann aus Angst vor dem Krieg in der Ukraine teilweise Tickets zurückgegeben worden. "Wir hatten aber das Glück, dass der deutsche Markt nun wahnsinnig anspringt und dies auffangen konnte", erklärte Rutz am Dienstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), der selbst als "Josef von Arimathäa" auf der Bühne stehen wird.
Werbeaktion noch geplant
Zu Ostern ist nochmals eine große Werbeaktion geplant, wie der Geschäftsführer bekanntgab. Über den Altersdurchschnitt der Besucher gebe es bisher keine Erhebung. Eine entsprechende Auswertung solle später erfolgen. Das Publikum der Passionsspiele sei traditionell eher älter, aber zunehmend gelinge es auch, die Altersgruppe ab 40 Jahren zu erreichen.
Noch vor der Premiere finden in Oberammergau erstmals am 7. und 8. Mai Jugendtage statt. Das Angebot richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene und soll ihnen einen Besuch des Spiels zu günstigeren Konditionen ermöglichen. Bisher seien 6.000 Karten verkauft, sagte Rutz. Angemeldet hätten sich vor allem Gruppen aus Deutschland. 2020 sei noch überlegt worden, auch junge Südafrikaner einzuladen.
Das habe sich aber nicht umsetzen lassen, auch wegen der generellen Erschwerung von Reisen durch Corona, so der Geschäftsführer.
Um zwei Jahre verschoben
Die 42. Oberammergauer Passionsspiele waren wegen der Pandemie 2020 abgesagt und um zwei Jahre verschoben worden. Die Premiere ist für 14. Mai geplant. Bis 2. Oktober soll es 103 Vorstellungen geben.
Die Spiele gehen auf ein Gelübde von 1633 zurück. Damals gelobten die Oberammergauer, regelmäßig das Leiden und Sterben Jesu auf die Bühne zu bringen, sofern niemand mehr an der Pest sterben sollte.
Ab 1680 ging die Gemeinde dazu über, die Aufführungen alle zehn Jahre stattfinden zu lassen. Über 2.000 einheimische Laiendarsteller, Sänger und Musiker werden dieses Mal mitwirken und damit fast die Hälfte der Dorfbewohner.