"Die Kirche denkt in Jahrhunderten, aber die Geduld der Frauen, die dieses Anliegen seit nunmehr 40 Jahren vertreten, ist langsam am Ende", sagte Claudia Lücking-Michel der "Heilbronner Stimme". Sie sprach von einer "Überlebensfrage für die gesamte Kirche".
Lücking-Michel fügte hinzu, wenn die Kirche "Frauen weiterhin in gewissen Punkten aus ihrer Organisation ausschließt, werden das nur wenige immer noch nachvollziehen können". Das Frauendiakonat werde auch ein großes Thema auf dem Katholikentag in Leipzig, der am Mittwoch beginnt.
ZdK-Präsident Sternberg lobt Initiative von Papst Franziskus
Zuvor hatte ZdK-Präsident Thomas Sternberg eine Initiative von Papst Franziskus begrüßt, wonach die Zulassung von Frauen zur Diakonenweihe geprüft werden soll. "Wir werden diesen Prozess aufmerksam begleiten und wünschen uns den Mut, endlich die bis ins Mittelalter nachzuweisende sakramentale Weihe der Diakonin wieder zu beleben", so der ZdK-Präsident auf der Frühjahrsvollversammlung des Gremiums.
Dankesbrief an den Papst
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken will auch einen Brief an Papst Franziskus schicken. In dem Schreiben wolle man dem Papst für seine Äußerungen zum Frauendiakonat danken und für eine Zulassung von Frauen zur Diakonenweihe werben, hieß es auf der Frühjahrsvollversammlung des ZdK am Mittwoch in Leipzig. Das Präsidium griff einen entsprechenden Vorschlag aus dem Kreis der Teilnehmer auf. ZdK-Präsident Thomas Sternberg hob hervor, man wolle das Thema in der öffentlichen Debatte halten.
Das Diakonat ist die erste Weihestufe in der katholischen Kirche, es folgen Priester und Bischof. Diese Weihen sind nach geltender Lehre Männern vorbehalten.