Katholikenforum gegen Reformforderung prominenter Gläubiger

"Glaubwürdigkeit wiedergewinnen"

Das Forum Deutscher Katholiken kritisiert die Reform-Forderung prominenter Katholiken angesichts des Missbrauchsskandals in der Kirche. Der Brief sei ein Versuch, "die Missbrauchsfälle für eigene Ziele zu instrumentalisieren".

Pater Klaus Mertes / © Gordon Welters (KNA)
Pater Klaus Mertes / © Gordon Welters ( KNA )

Das sagte der Forums-Vorsitzende Hubert Gindert über den offenen Brief mit Forderungen an Kardinal Reinhard Marx in Kaufering. Gindert verwies auf die Silvesterpredigt des Regensburger Bischofs Rudolf Voderholzer, der unter anderem im Gehorsam gegenüber Gottes Wort eine Möglichkeit für die Kirche sieht, Glaubwürdigkeit wiedergewinnen zu können. Zudem brauche es verstärkte Bemühungen um Katechese und Verkündigung.

Am Sonntag hatte die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" den offenen Brief veröffentlicht, zu dessen Unterzeichnern die Jesuiten Ansgar Wucherpfennig und Klaus Mertes zählen; letzterer hatte 2010 als ehemaliger Leiter des Berliner Canisius-Kollegs Fälle von Missbrauch an der Schule öffentlich gemacht. Vor dem geplanten weltweiten Bischofstreffen im Vatikan zum Missbrauchsskandal verlangen die neun Unterzeichner von Marx "mutige Reformen". Dazu zählen sie eine kirchliche Gewaltenteilung, einen Abbau von "Überhöhungen des Weiheamtes" und dessen Öffnung für Frauen.

Diözesanpriestern solle die Wahl der zölibatären Lebensform freigestellt und Homosexualität neu bewertet werden. Das 2000 gegründete Forum Deutscher Katholiken mit Sitz in Fulda versteht sich als lockerer Zusammenschluss "papst- und kirchentreuer" Katholiken. (kna/Stand 04.02.2019)

Quelle:
KNA