Katholikenkomitee fordert mehr humanitäre Hilfe für Nahost

Bleibeperspektiven schaffen

Mit Blick auf die Syrienkonferenz Anfang Februar fordert das Zentralkomitee der deutschen Katholiken mehr humanitäre Hilfe für die Staaten im Nahen Osten.

ZdK-Präsident Thomas Sternberg / © Volker Lannert (dpa)
ZdK-Präsident Thomas Sternberg / © Volker Lannert ( dpa )

Forderungen nach Kürzungen der Entwicklungshilfe für nordafrikanische Staaten, die keine Flüchtlinge zurücknehmen, lehnte das ZdK am Freitag in Bonn ab. Dies würde die Situation nur noch weiter destabilisieren.

Finanzielle Zusagen einhalten

Die Bundesregierung, die EU, die USA und die arabischen Staaten in der Golfregion müssten ihre finanziellen Zusagen für die Krisenregion einhalten und aufstocken, erklärte ZdK-Präsident Thomas Sternberg. Er kritisierte, dass rund 40 Prozent der für 2015 und 2016 zugesagten EU-Gelder in Höhe von 5,6 Milliarden Euro noch nicht zur Verfügung gestellt worden seien. "Es darf nicht sein, dass angesichts der Flüchtlingssituation ausgerechnet Länder der EU ihren nationalen Beitrag nicht leisten", so Sternberg.

Bleibeperspektiven schaffen

Der ZdK-Präsident begrüßte Forderungen von Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU), der von der EU Zahlungen in Höhe von 10 Milliarden Euro zur Verbesserung der humanitären Situation und der strukturellen Bedingungen in der Region gefordert hatte. "Anstatt wie bisher lediglich auf akute humanitäre Notsituationen zu reagieren, müssen zudem Programme entwickelt werden, um die Region kurz- und mittelfristig zu stabilisieren. Es müssen Bleibeperspektiven für die Flüchtlinge in der Region geschaffen und strukturelle Hilfen gewährt werden", mahnte Sternberg.


Quelle:
KNA