Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) sieht die jüngsten Äußerungen von Benedikt XVI. zur verpflichtenden Ehelosigkeit von Priestern gelassen. "Diese Ansichten zum Zölibat haben wir schon häufiger gehört, sie sind ernst zu nehmen", sagte ZdK-Präsident Thomas Sternberg in Bonn. Aber es handle sich um die Meinung eines emeritierten Papstes. Das sei vergleichbar mit der privaten Wortmeldung eines Bischofs im Ruhestand.
Zusammen mit Kurienkardinal Robert Sarah hat Benedikt XVI. ein Buch verfasst, in dem er den Zölibat für römisch-katholische Priester verteidigt. Auszüge aus dem Werk, das am Mittwoch erscheinen soll, veröffentlichte die französische Tageszeitung "Le Figaro" am Montag.
Darin sprechen sich sowohl Benedikt XVI. wie auch der aus dem afrikanischen Guinea stammende Kardinal Sarah gegen eine Aufhebung des Zölibats aus. Regionale Ausnahmen von dieser Vorschrift lehnen sie ab. Auch einer Weihe von Frauen erteilen sie eine Absage.
Die Punkte werden auch Thema beim Synodalen Weg sein, dem von den Bischöfen und dem ZdK initiierten Dialog zur Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland. Ende des Monats tritt das höchste Gremium, die Synodalversammlung, erstmals in Frankfurt zusammen. (kna/Stand 13.01.2020)