Für ihn geht es weniger um das Verwalten ewiger Informationen über oder von Gott, sondern darum, dass der Mensch in einer Begegnung gläubiger Art mit Gott irgendwie eine gläubige Gewissheit erringt. „Und das ist nicht fertig, das ist ein Prozess“, so Oliver Wintzek. Wichtig ist ihm überdies, dass die Tradition ein offenes Geschehen ist und nicht sozusagen eine Kiste, in die alles immer schon hineingepackt wäre.
Einer seiner thematischen Schwerpunkte: „Theologie der Freiheit als konse-quent durchgeführte anthropologische Wende“, also die Entwicklung vom Gehorsams- zum Verstehensglauben und damit dazu, die Selbstbestimmt-heit der Menschen auch in Glaubensfragen stärker zu berücksichtigen. – Bibeltexte betrachtet, erklärt und interpretiert er vor allem „mit nüchternem religionsgeschichtlichem und kritischem Blick“.
Oliver Wintzek studierte Theologie in Freiburg, Jerusalem und Rom. Mehr als zehn Jahre war er Vikar und Subsidiar in der Erzdiözese Freiburg und nahm parallel dazu Lehrtätigkeiten dort sowie in Basel und Mannheim wahr. 2016 habilitierte er sich an der Universität Freiburg. Im Anschluss an eine zweieinhalbjährige Lehrstuhlvertretung in Bonn ist Oliver Wintzek seit dem Sommersemester 2021 Professor für Fundamentaltheologie und Dogmatik an der Katholischen Hochschule Mainz.
