Katholische Kirche in Israel will Osterdatum verlegen

Aus seelsorglichen Gründen

Die katholische Kirche im Heiligen Land plant Ostern künftig auch nach dem orthodoxen Kalender zu feiern. Grund sei die Rücksicht auf die zahlreichen konfessionsverbindenden Familien, sagte der Franziskaner-Kustos Pierbattista Pizzaballa. Im ökumenischen Dialog ist das Osterdatum eine der großen Hürden.

Kustos Pierbattista Pizzaballa (KNA)
Kustos Pierbattista Pizzaballa / ( KNA )

Das alternative Osterdatum für katholische Gemeinden könne voraussichtlich im kommenden Jahr eingeführt werden, sagte Pizzaballa, der ein hoher katholische Kirchenvertreter im Heiligen Land ist. Dann feiern die Orthodoxen Ostern am 5. Mai; die Kirchen der westlichen Tradition begehen das Fest 2013 hingegen schon fünf Wochen früher am 31. März. Die Ostkirchen bestimmen den Ostertermin nach dem alten Julianischen Kalender und nach einer anderen Berechnungsmethode.



Der Franziskaner-Kustos erklärte, man habe die Abweichung vom eigentlichen katholischen Termin aus seelsorglichen Gründen erwogen.

"Die meisten christlichen Familien im Heiligen Land sind konfessionsgemischt", sagte Pizzaballa. Ausgenommen von der geplanten Regelung seien allerdings etwa die Jerusalemer Grabeskirche und die Geburtskirche in Bethlehem. Dort lasse der "Status quo" von 1852, der die Nutzung der heiligen Stätten für die verschiedenen Konfessionen minuziös festlegt, keine Änderung zu.