Niedersachsen plant zusätzliche verkaufsoffene Sonntage

Katholische Kirche kompromissbereit

Um die Wirtschaft in der Corona-Krise anzukurbeln, will das Land Niedersachsen zwischen August und November bis zu vier zusätzliche verkaufsoffene Sonntage ohne konkreten Anlass ermöglichen. Kompromissbereitschaft gibt es von der katholischen Kirche.

Debatte um verkaufsoffene Sonntage / © Henning Kaiser (dpa)
Debatte um verkaufsoffene Sonntage / © Henning Kaiser ( dpa )

Das Wirtschaftsministerium in Hannover bestätigte am Mittwoch einen entsprechenden Bericht des NDR. Ziel der Maßnahme sei es, die Innenstädte wieder zu beleben, sagte Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) dem Sender. Außerdem könnten verkaufsoffene Sonntage angesichts der drohenden Pleitewelle im Handel die Not etwas lindern. Laut Ministerium laufen derzeit Gespräche mit Kirchen, Gewerkschaften und Handel, um einen gemeinsamen Weg zu finden. Normalerweise muss ein verkaufsoffener Sonntag mit einem besonderen Anlass - etwa einem Stadtfest oder einer Messe - verbunden werden.

Katholische Kirche zeigt sich kompromissbereit

Die katholische Kirche zeigte sich kompromissbereit. Man sei offen für eine Lösung, bei der es um ein befristetes Aussetzen der erforderlichen Anlassbezogenheit gehe, weil derzeit keine Großveranstaltungen stattfinden könnten, sagte der Leiter des Katholischen Büros Niedersachsen, Felix Bernard, auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Da es bei solchen Überlegungen nicht zu zusätzlichen Sonntagsöffnungen kommen würde, habe man signalisiert, "dass die katholische Kirche einen solchen Weg ausnahmsweise mitgehen könnte".

Protest kommt von der Gewerkschaft Verdi. Verkaufsoffene Sonntage könnten weder den Konsum ankurbeln noch Insolvenzen verhindern, sagte Verdi-Landeschef Detlef Ahting dem NDR. Er verwies auf den besonderen Schutz des Sonntags im Grundgesetz. Verkaufsoffene Sonntage nutzten vor allem großen Ketten, nicht aber kleinen Läden. Die Gewerkschaft schließe Klagen nicht aus, falls die Geschäfte sonntags ohne konkreten Anlass öffnen dürfen.


Quelle:
KNA