Die katholische Kirche sieht beim Thema Religionsfreiheit noch keine Fortschritte der Türkei auf dem Weg hin zur Europäischen Union. Nach wie vor gebe es deutliche Defizite bei der Ausübung der Religionsfreiheit, sagte der Leiter des Kommissariats der deutschen Bischöfe, Prälat Karl Jüsten. Ankara müsse die individuelle Freiheit der Gläubigen respektieren und daneben die konstitutionelle Religionsfreiheit ermöglichen und respektieren. Dazu zähle auch der Schutz der christlichen Geistlichen.
Pofalla: "Schaufenster-Politik"
Die großen christlichen Kirchen müssten anders als bislang auch eine eigene Rechtspersönlichkeit erhalten, betonte der Prälat. Sonst hätten sie keine Möglichkeit, sich ausreichend zu organisieren, selber Besitz zu erwerben, Gotteshäuser zu errichten und damit wesentliche Rahmenbedingungen für ihre Seelsorge zu schaffen. Jüsten forderte die Verhandlungsführer auf europäischer Seite auf, sich für eine umfassende Religionsfreiheit in der Türkei einzusetzen. So lange der türkische Staat diese Möglichkeiten nicht festschreibe, erfülle er keinesfalls die Voraussetzungen für eine Aufnahme in die EU. Ankara müsse sich beim Umgang mit Religionsgemeinschaften an EU-Normen halten.
Jüsten hatte Ende vergangener Woche CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla begleitet, der das Thema Religionsfreiheit in Ankara und Istanbul thematisierte. Ausdrücklich dankte er dem CDU-Politiker für die klare Linie, die dieser bei seinen Gesprächen eingehalten habe. Pofalla hatte im Anschluss an die Reise bemängelt, Christen würden in der Türkei "nach wie vor diskriminiert", das Land betreibe "reine Schaufenster-Politik".
(KNA, dr)
Katholische Kirche: Kritik an Lage der Christen in Türkei
Von Religionsfreiheit weit entfernt
Die katholische Kirche sieht beim Thema Religionsfreiheit noch keine Fortschritte der Türkei auf dem Weg hin zur Europäischen Union. Nach wie vor gebe es deutliche Defizite bei der Ausübung der Religionsfreiheit, sagte der Leiter des Kommissariats der deutschen Bischöfe, Prälat Karl Jüsten.
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