Vorsitzender der Untersuchungskommission ist der Bischof von Astorga, Juan Antonio Menéndez. Sein Bistum ist eins von lediglich drei Bistümern, das vorschreibt, Missbrauchsfälle bei der spanischen Justiz anzuzeigen. Insgesamt gibt es 70 Bistümer in Spanien.
Die Kirche erklärte in einer Mitteilung, mit der Untersuchungskommission wolle sie ihrer Verantwortung gegenüber minderjährigen und auch erwachsenen Schutzbedürftigen nachkommen. Jedes Mitglied der kirchlichen Gemeinschaft, das sich strafbar gemacht hat, werde den "angemessenen Autoritäten" zugeführt. "El País" zufolge könnte es sich dabei auch um kirchliche Institutionen handeln.
Kritik von Betroffenen
Einige Betroffene des Missbrauchs kritisieren, dass der Vorsitzende der Untersuchungskommission in der Vergangenheit Fälle in seinem Bistum verheimlicht haben soll. Zudem seien in der Kommission weder Opfer noch unabhängige Ermittler vertreten.
Der Zeitung "El País" zufolge sind in den vergangenen 30 Jahren in Spanien rund 30 Kirchenvertreter wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt worden. Eine juristische Aufarbeitung scheitere oftmals, weil Täter von Kirchenvertretern vor einer Strafverfolgung geschützt würden. Zudem seien die Verjährungsfristen sehr kurz. Dem Zeitungsbericht zufolge liegen sie je nach Fall bei fünf bis zehn Jahren, nachdem die Betroffenen volljährig geworden sind.