Katholische Kirche will ihre Schulen weiterentwickeln

"Immer wieder neu ausbuchstabieren"

Ideen zur Weiterentwicklung seiner Einrichtungen sucht der Bundeskongress katholischer Schulen. Am Freitag in Stuttgart geht es um die Frage, wie künftig eine "Erziehung und Bildung im Geist der Frohen Botschaft" aussehen soll. 

Sonntags in der Schule / © Marijan Murat (dpa)
Sonntags in der Schule / © Marijan Murat ( dpa )

Zu der Tagung mit Pädagogen und Verantwortlichen der katholischen Schulen kommen auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, und der Rottenburger Bischof Gebhard Fürst. In der Bundesrepublik unterrichten insgesamt rund 32.000 Lehrer an mehr als 900 Schulen etwa 360.000 Jungen und Mädchen.

In einem von den deutschen Bischöfen verabschiedeten Papier schreibt Marx, die kürzeste und treffendste Formel zum Selbstverständnis heiße ein "von der Frohen Botschaft Jesu Christi inspiriertes und geprägtes Erziehungs- und Bildungsangebot". Dieses Leitbild gelte "zu allen Zeiten und überall auf der Welt", müsse aber immer wieder neu ausbuchstabiert werden. Dies sei auch das Ziel des Bundeskongresses.

Auf Säkularisierung und Pluralisierung reagieren

Als Schwerpunkte der kirchlichen Schulen gelten Beiträge zu Teilhabe und Gerechtigkeit in der Gesellschaft sowie "das Einüben von Dialog und menschlicher Gemeinschaft in Vielfalt". Thesen zum Selbstverständnis katholischer Schulen sollen sowohl Eltern als auch Lehrern zur Orientierung dienen.

Häufig übersteigt die Zahl der Bewerbungen deutlich die Zahl der freien Plätze - obwohl die kirchlichen Schulen zugleich eine voranschreitende Säkularisierung und eine verstärkte Pluralisierung der Gesellschaft wahrnehmen. Schüler und Eltern setzten sich immer heterogener zusammen. Unterschiedlich sind demnach auch Akzentsetzungen einzelner Schulträger und die mit den Bundesländern ausgehandelten finanziellen Rahmenbedingungen.

Katholische Schulen grenzen sich laut dem Papier der Bischöfe "gegen ein funktionalistisches Bildungsverständnis ab" und haben eine "positive Sicht auf den Menschen". Erziehung und Bildung seien "ein umfassender Dienst am jungen Menschen mit dem Ziel, die ihm geschenkten Begabungen und persönlichen Anlagen zur Entfaltung zu bringen und an der Gestaltung der Welt in Freiheit verantwortlich mitzuwirken".


Quelle:
KNA