Katholische Kliniken weisen Vorwürfe des Marburger Bundes zurück

Keine Ausbeutung der Ärzte?

Die katholischen Krankenhäuser im Erzbistum Köln weisen den Vorwurf des Marburger Bundes zurück, ihre Ärzte auszubeuten. Bei einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 60.000 Euro sei der Begriff der Ausbeutung nicht zu rechtfertigen, erklärten die Diözesan-Arbeitsgemeinschaft katholischer Krankenhäuser im Erzbistum Köln (DiAG) und der Diözesan-Caritasverband am Freitag in Köln.

 (DR)

"Sicher müssen auch katholische Krankenhäuser über Arbeitsbedingungen und Tariflöhne diskutieren", sagte der DiAG-Vorsitzender Ingo Morell. Doch eine außerordentliche Tariferhöhung für Mediziner könne nur zu Lasten anderer Berufgruppen in den Kliniken gehen. Die Ausgliederung in einen speziellen Ärztetarifvertrag sei unsozial und gegenüber dem Pflegedienst nicht zu vertreten.

Der sogenannte Dritte Weg der Kirchen, bei dem über Tarife und Lohnabschlüsse in paritätisch besetzten Gremien von Arbeitnehmern und Arbeitgebern gemeinschaftlich entschieden wird, habe sich in den vergangenen Jahren bewährt, sagte Diözesan-Caritasdirektor Frank Johannes Hensel. Die Interessen einzelner Berufsgruppen müssten in der kirchlichen Dienstgemeinschaft "solidarisch im Zusammenhang aller Mitarbeiter" gesehen werden.

Der Marburger Bund hatte erklärt, die Lage der Mediziner an katholischen Einrichtungen sei katastrophal. Am Donnerstag rief die Ärztevereinigung die Mediziner an Caritas-Krankenhäusern zu einer Demonstration auf. Ziel der am 5. Dezember in Bad Honnef geplanten Kundgebung seien bessere Arbeitsbedingungen und eine angemessene Vergütung.