Die 36-seitige Broschüre "Kinder haben Rechte!" erscheint zum Europäischen Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch, der am Freitag begangen wird. Sie enthält Vorschläge für die Gestaltung opfersensibler Gottesdienste, etwa Bausteine für Predigten und Fürbitten oder Impulse für die Bildungsarbeit und Glaubensvermittlung.
Der Missbrauchsbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Stephan Ackermann, betonte, die Kirche wolle gewährleisten, dass "Kinder, Jugendliche und Schutzbefohlene künftig sichere Räume des Aufwachsens und Lebens finden". Die Arbeitshilfe solle den europäischen Gedenktag auch im Bereich der Kirche aufgreifen, um "im Inneren einen achtsameren Umgang gerade auch mit Betroffenen zu fördern und sich in der Gesellschaft an dem Großprojekt des Kinder- und Jugendschutzes zu beteiligen", so der Trierer Bischof.
Betroffene als Teil der Gemeinschaft
Die Opfer von Kindesmissbrauch im kirchlichen Bereich befänden sich oft "ganz alleine in einem Universum von Gewalt, Schmerz, Einsamkeit und Unberechenbarkeit", heißt es in einem Gastbeitrag der früheren Religionslehrerin Erika Kerstner, die mit der ökumenischen Initiative "gottes-suche.de" Missbrauchsopfer begleitet.
Sie spricht sich dafür aus, den Betroffenen in Gottesdiensten das Gefühl zu geben, Teil der Gemeinschaft zu sein: "Manchmal genügt dafür schon ein Nebensatz, der die anwesenden Opfer aufmerken und darauf hoffen lässt, vielleicht doch dazuzugehören."