Katholische Unternehmer sehen Reformbedarf bei CDU

Mehr Bekenntnis zu christlichen Positionen

Nach der Bundestagswahl hat der Bund Katholischer Unternehmer Defizite im Profil der Unionsparteien markiert. Der CDU fehle "ein sprachfähiger Flügel für explizit christliche Positionen". Sie müsste sich deutlicher dazu bekennen.

Logo der CDU / © Fabian Strauch (dpa)
Logo der CDU / © Fabian Strauch ( dpa )

"Menschen, denen Religion wichtig ist, könnten in der CDU einen Heimathafen finden", sagte der Chef des Bundes Katholischer Unternehmer (BKU), Ulrich Hemel, der katholischen Wochenzeitung "Die Tagespost" in Würzburg.

"Dann müsste die Partei sich aber deutlicher als bisher dazu bekennen, die einzige strukturell religionssensible Partei im Bundestag zu sein."

Die meisten seien Befürworter der Ampel

In der CDU fehle "ein sprachfähiger Flügel für explizit christliche Positionen und auch für eine stärkere Beteiligung der Musliminnen und Muslime", sagte Hemel. Befragt nach seiner bevorzugten Koalitionsregierung äußerte der BKU-Chef die Einschätzung, die meisten Unternehmer seien "eher Jamaika-Befürworter". 

Andererseits stoße eine Ampelkoalition "eher auf Neugier als auf Ablehnung". Stabile Rahmenbedingungen auch im Umweltschutz und eine stabile Regierung seien für die Wirtschaft entscheidend.

Programmkommission: Christliches Menschenbild Kern der CDU

Das christliche Menschenbild soll nach dem Willen der CDU-Programm- und Grundsatzkommission auch weiter Grundlage der Partei bleiben. Das geht aus einer in Berlin von der Kommission beschlossenen "Grundwertecharta" zum vierten Grundsatzprogramm hervor. Sie soll das Fundament für die Arbeit von zehn Fachkommissionen bilden, die in den kommenden eineinhalb Jahren das Programm ausarbeiten. Es soll Anfang 2024 verabschiedet werden.

CDU-Logo / © Hendrik Schmidt (dpa)
CDU-Logo / © Hendrik Schmidt ( dpa )
Quelle:
KNA