Katholischer Medienkongress zu Folgen der Digitalisierung

Anschluss nicht verpassen

Welche Auswirkungen hat der digitale Wandel auf die Kirche? Mit unter anderem dieser Herausforderung beschäftigt sich ab diesem Montag der zweite Katholische Medienkongress, den das Katholische Medienhaus in Bonn ausrichtet.

Bischof mit Tablet / © Harald Oppitz (KNA)
Bischof mit Tablet / © Harald Oppitz ( KNA )

Mehr als 350 Journalisten, Medienexperten und Kirchenvertreter diskutieren am Montag und Dienstag unter anderem über Netzpolitik, Teilhabegerechtigkeit und Medienwandel. Der Kongress steht unter dem Motto "Es ist erst der Anfang..."

Zu den prominenten Teilnehmern gehören der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, "Bild"-Chefredakteurin Tanit Koch, Telekom-Chef Timotheus Höttges, Verleger Manuel Herder und Ex-Verfassungsrichter Paul Kirchhof. Am Montagabend wird zudem der Katholische Medienpreis verliehen.

Anschluss an die Moderne nicht verpassen

"Die Kirche stellt sich der digitalen Welt" betonte Medienbischof Gebhard Fürst, der Vorsitzende der Publizistischen Kommission der Bischofskonferenz, der den Kongress eröffnet: "Wenn wir den Anschluss an die Moderne nicht verpassen wollen, müssen und wollen wir dabei sein, wenn es um die gesellschaftlichen Herausforderungen in der digitalen Welt geht." Die Botschaft des Evangeliums sei auch in der digitalen Welt zu Hause: "Das nicht zu vergessen, ist unser kirchlicher Auftrag", sagte Fürst.

Theo Mönch-Tegeder, Geschäftsführer des Katholischen Medienhauses und der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), erklärte mit Blick auf den Titel der Veranstaltung: "Der Sturm der Veränderung in der Medienwelt hat noch längst nicht seinen Höhepunkt erreicht. Wir müssen gemeinsam überlegen, wie wir diese Energie nutzen und die Zerstörungswut beherrschen können."

In Diskussionsveranstaltungen geht es am Montag unter anderem um Teilhabegerechtigkeit im Internet, Zukunftschancen des Radios, eine digitale Klassengesellschaft, die "Moral der Maschinen" und den "Druck der Algorithmen" sowie um die Auswirkungen der digitalen Vernetzung auf das Leben in Klöstern.

Am Dienstag spricht Ex-Verfassungsrichter Paul Kirchhof über Digitalisierung als Chance und Risiko. Danach geht es um Erlösmodelle im Journalismus, die "TV-Stars der Verkündigung", Social Bots und um TV- und Internetformate für Kinder.

Katholischer Medienpreis

Der zweite Kongress nach 2014 ist eine Initiative der Medienkonferenz der Bistümer in Zusammenarbeit unter anderem mit der Gesellschaft Katholischer Publizisten (GKP), der Katholischen Journalistenschule (ifp) und der Katholischen Kirche im Privatradio (KAPRI).

Der Katholische Medienpreis ist mit je 5.000 Euro in den Kategorien "Elektronische Medien" und "Printmedien" dotiert. Erstmals wird auch ein mit 2.000 Euro dotierter "Sonderpreis der Jury" verliehen. Der Medienpreis wird seit 2003 von der Bischofskonferenz zusammen mit der GKP und dem Katholischen Medienverband (KM) vergeben.


Quelle:
KNA