Für den katholischen Sportverband Deutschland (DJK) sind "absolut gleiche Bedingungen" bei allen Sportarten für eine Inklusion unverzichtbar. Solange diese nicht nachzuweisen seien, entspreche das nicht dem "Fairplay" und würde langfristig dem inklusiven Gedanken eher schaden, sagte der DJK-Bundessportwart Manfred Castor am Donnerstag. Der DKJ stimme daher der Entscheidung des Deutschen Leichtathletik-Verbands (DLV) zu, den Paralympics-Sieger Markus Rehm nicht für die Leichtathletik-Europameisterschaft in Zürich zu nominieren. Die Verbände seien aber aufgefordert, das Thema noch weiter zu überdenken.
Der DLV hatte am Mittwoch in Frankfurt die 93 Nominierungen für die anstehende Leichtathletik-EM bekanntgegeben und den Prothesenspringer nicht ausgewählt. Rehm hatte sich bei den Deutschen Meisterschaften am vergangenen Wochenende in Ulm den Titel im Weitsprung geholt. Nach biomechanischen Auswertungen gebe es aber "erhebliche Zweifel an der Vergleichbarkeit der Leistung", begründete der DLV seine Entscheidung. DLV-Präsident Clemens Prokop betonte, dass Inklusion weiterhin ein Thema sei. Für einen fairen Wettkampf müsse aber die Vergleichbarkeit sichergestellt. (KNA)