Teherans Erzbischof Ramzi Garmou bestätigte auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Sonntag Medienberichte, nach denen Bemühungen bei Staatspräsident Hassan Ruhani um einen Verzicht erfolglos blieben. "Wir hoffen, dass eine Lösung gefunden wird, damit wir das Grundstück unserer Kirche zurückerhalten", schrieb Garmou per E-Mail.
Iranischen Medien zufolge hatte die Enteignung bereits vor zwei Jahren stattgefunden. Wiederholte Klagen der christlichen Minderheit gegen den aus ihrer Sicht widerrechtlichen Vorgang seien bei der Regierung auf taube Ohren gestoßen, sagte der Abgeordnete Jonathan Bet-Kelia der staatlichen Zeitung "Sharq". Ihm zufolge nannte auch Ali Younesi, Sonderbeauftragter von Präsident Ruhani für ethnische Minderheiten und früherer Minister für Geheimdienste, jegliche Interventionen aussichtslos.
Ein außenpolitischer Sprecher des "Nationalen Widerstandsrats Iran", einer Organisation von Exil-Iranern mit Sitz in Paris, sagte dem christlichen Pressedienst AINA am Sonntag, der Vorgang zeige den diskriminierenden Umgang der Regierung mit religiösen Minderheiten im Iran. Zugleich unterstreiche dies das Scheitern einer westlichen Politik, die meine, mit Entgegenkommen gegenüber Teheran Mäßigung und Toleranz fördern zu können.