"Es ist davon auszugehen, dass wir in den nächsten Wochen und Monaten dort viele Tote beklagen müssen", sagte die Welthungerhilfe-Präsidentin Marlehn Thieme der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag).
Fehlende Tests verfälschen offizielle Zahlen
Damit würden auch Existenzen vernichtet, und die Armut könnte nicht zuletzt wegen der verheerenden wirtschaftlichen Folgen der Pandemie dort weiter ansteigen. Das Virus werde gerade für jene Länder verheerend sein, die ein schlechtes oder kaum funktionierendes Gesundheitssystem haben.
"Die offiziellen Infizierungsfälle in Afrika oder Ländern wie Afghanistan sind auch deshalb so gering, weil es vor Ort kaum Tests gibt", ergänzte Thieme. Die Industrieländer dürften Afrika "jetzt nicht im Stich lassen und sollten ihre Versprechen für alle geplanten Finanzhilfen und Unterstützungsprogramme einhalten", forderte die Präsidentin der Hilfsorganisation.
Welthungerhilfe weitet Aufklärungskampagnen aus
Jene Länder, die in den vergangenen Jahren Erfahrungen mit Ebola gemacht hätten, seien "wahrscheinlich etwas besser vorbereitet im Umgang mit einer solchen Pandemie."
Die Welthungerhilfe will ihre Arbeit in den 38 Ländern, in denen sie aktiv ist, vorerst soweit wie möglich fortsetzen: "Wir weiten unsere Projekte aus, indem wir Hygieneschulungen und Aufklärungskampagnen beginnen." Auch in Afrika seien Hygienemaßnahmen wie Händewaschen und die Vermeidung von körperlichen Kontakten wichtig, um die Ausbreitung der Krankheit zu verlangsamen.