Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer hat die Seelsorger seines Bistums zu kreativen Lösungen für den Umgang mit der Corona-Pandemie im Winterhalbjahr ermutigt. In einem am Mittwoch auf der Internetseite seines Bistums veröffentlichten Brief votierte Voderholzer für einen optimistischen Blick nach vorn. Dass gegenwärtig nur etwa ein Drittel bis die Hälfte der bisher gewohnten Gottesdienstbesucher gezählt werde, besage für die Zukunft noch gar nichts. Es gebe keinen Grund zum Jammern.
Die Menschen seien insgesamt sehr verunsichert, schreibt Voderholzer. Deshalb und auch wegen geltender Einschränkungen sei die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben massiv zurückgegangen. Das gelte auch für Kulturbetriebe, Sportveranstaltungen und die Gastronomie.
Voderholzer: An technischer Ausstattung darf es nicht scheitern
Der Bischof warb dafür, alles zu unternehmen, um Menschen wieder die Teilnahme am kirchlichen Leben unter Corona-Bedingungen zu ermöglichen. Dies gelte vor allem für Gottesdienste an Feiertagen wie Weihnachten und Silvester, aber auch für das Totengedenken und die Gräbersegnungen Anfang November. "Jede gute Idee, jeder kreative Vorschlag ist willkommen!"
An mangelnder technischer Ausstattung, etwa zur Übertragung von Gottesdiensten aus dem Kirchenraum ins Freie, dürfe es nicht scheitern. Jede Pfarrei müsse zudem über eine eigene Internetseite verfügen, um über Aktivitäten zu informieren und inhaltliche Botschaften zu platzieren.
Über "den vorhersehbaren Ausfall von so mancher mehr bürgerlich-oberflächlichen denn geistlich erhebenden 'Weihnachts'-Feier" oder manches Christkindlmarktes zu klagen, gebe es keinen Grund, schreibt Voderholzer. Stattdessen seien die Gläubigen dazu aufgerufen, behutsam die sich dadurch auftuenden Freiräume zu nutzen für Angebote aus der eigenen Tradition und diese kreativ fortzuentwickeln.
Die Weihnachtsgottesdienste werden dieses Jahr laut Voderholzer deutlich anders aussehen als gewohnt. Es müsse frühzeitig um Verständnis dafür geworben werden, "dass nicht alle gleichzeitig zur gewohnten selben Zeit in die Kirche werden kommen können".