Militärseelsorge leidet unter Corona-Beschränkungen

Kein Hinkommen

Die Militärseelsorge bei den Auslandseinsätzen der Bundeswehr wird durch die Corona-Pandemie spürbar beeinträchtigt. Hintergrund sind Sicherheitsvorschriften wie unter anderem Reisebeschränkungen, so das Katholische Militärbischofsamt.

Pfarrer in Uniform (KNA)
Pfarrer in Uniform / ( KNA )

Es heißt, dass wegen der Nato-Vorschriften zur Eindämmung der Pandemie einige Seelsorger nicht mehr an die Auslandsstandorte reisen dürften. Da diese aufgrund von Alter oder Vorerkrankung als Risiko-Kandidaten gelten und im Falle einer Infektion potenziell die geringen Kapazitäten für medizinische Intensiv-Behandlung mit in Anspruch nehmen würden, treten jüngere Seelsorger an deren Stelle, so das Katholische Militärbischofsamt.

Seelsorgerische Aktivitäten stark eingeschränkt

Der Schutz der Gesundheit verhindert derzeit auch Supervisionen in den Auslandseinsätzen. Seit März können weder der Militärgeneralvikar noch der Einsatzdekan wegen der strengen Quarantäne-Vorschriften dorthin reisen. Zudem sind die seelsorgerischen Aktivitäten an den Standorten im In- und Ausland stark eingeschränkt, da typische Gruppenveranstaltungen wie "Bibelfrühstücke" oder Gesprächsrunden kaum noch möglich sind. Ein Teil der Seelsorge findet nun telefonisch statt.

Insgesamt neun Seelsorger im Einsatz

Neun katholische und evangelische Militärseelsorger begleiten derzeit deutsche Soldaten zu Wasser und zu Lande: In Afghanistan, Mali, im Mittelmeer beim UNIFIL-Einsatz und der Operation IRINI, in Jordanien, im Kosovo und bei der Nato-Präsenz in Litauen. An einem Standort wurde der Einsatz des bereits eingeplanten Militärseelsorgers pandemiebedingt wieder abgesagt, an sechs Standorten kam es durch UN-oder Nato-Vorgaben und durch Quarantäne-Aufenthalte der Seelsorger zu Verzögerungen bei der seelsorglichen Einsatzbegleitung.

 

Quelle:
KNA