Die Entscheidung, diese strategisch wichtigen Einrichtungen zu schließen, habe die Eritreer nicht nur "sprachlos gemacht", sondern könnte darüber hinaus dazu beitragen, dass noch mehr Menschen das Land verließen.
Mindestens sieben Mittelschulen beschlagnahmt
Berichten zufolge hatte das Regime in Asmara vergangene Woche mindestens sieben Mittelschulen von der katholischen Kirche beschlagnahmt. Damit ging der Streit zwischen Kirche und Staat in dem ostafrikanischen Land in die nächste Runde, nachdem die Regierung im Juni bereits 22 katholische Kliniken verstaatlicht hatte. Damals war die Armee in die Krankenhäuser entsandt worden. Soldaten hatten Patienten und Ärzte nach Hause geschickt.
Internationale Kritik
Der Schritt sorgte international für Kritik. Eritreas Regierung beharrt darauf, mit der Verstaatlichung bloß ein Gesetz von 1995 umzusetzen, das Kirchen verbiete, "entwicklungsorientierte Aufgaben" zu übernehmen.
In einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) verteidigte Eritreas Informationsminister, Yemane Gebremeskel: "In den meisten multireligiösen und -kulturellen Gesellschaften existieren Regeln, die die gegenseitige Toleranz und das Nebeneinander verschiedener Religionen lenken." Das sei selbst in Europa der Fall.
Beobachter vermuten allerdings die Kritik der katholischen Kirche an den Zuständen im Land hinter dem Vorgehen. Diese prangerte zuletzt vermehrt den autoritären Regierungsstil von Präsident Isayas Afewerki an. Jährlich fliehen Tausende Eritreer vor Zwangsarbeit und Unterdrückung.