Kein Tempelbergbesuch für Juden zum islamischen Neujahrsfest

Die Heilige Stätte und der ewige Konflikt

Droht wieder neuer Zwist? Der Tempelberg in Jerusalem bleibt zum islamischen Neujahrsfest "Hidschri" am Donnerstag für nichtmuslimische Besucher geschlossen. Aber auch an hohen jüdischen Feiertagen soll der Zugang verwehrt bleiben.

Muslimische Frauen auf dem Tempelberg / © Sebi Berens (KNA)
Muslimische Frauen auf dem Tempelberg / © Sebi Berens ( KNA )

An diesem Mittwoch werden zahlreiche jüdische Besucher an der Heiligen Stätte erwartet, um den Beginn des jüdischen Monats Elul zu begehen, der am Mittwochabend beginnt, berichtet die Zeitung "Jerusalem Post". Der zwölfte und letzte Monat im hebräischen Kalender ist eine Zeit der Buße und Vorbereitung auf die hohen jüdischen Feiertage Rosch Ha-Schana (Neujahr), Jom Kippur (Versöhnungstag) und Sukkot (Laubhüttenfest).

Kein Tempelbergbesuch zum Auftakt des Laubhüttenfestes

Auch zum jüdischen Neujahrsfest, das am Abend des 18. September beginnt, sowie zum Auftakt des achttägigen Laubhüttenfests (2. bis 9. Oktober) wird demnach Juden kein Besuch auf dem Tempelberg möglich sein, da beide auf das muslimisch-jüdische Wochenende fallen. Der Besuch für Nichtmuslime auf dem Tempelberg ist auf bestimmte Zeiten an den Tagen Sonntag bis Donnerstag begrenzt.

Jüdische Tempelberg-Aktivisten forderten Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und den Minister für öffentliche Sicherheit Amir Ohana auf, Juden den Zutritt zum Tempelberg mindestens am jüdischen Ruhetag Schabbat zu gestatten.

Heilige Stätte für mehrere Religionen

Der Tempelberg ist für Juden, Muslime und Christen eine wichtige Heilige Stätte. Bis zur Zerstörung durch die Römer im Jahr 70 befand sich an dieser Stelle der jüdische Tempel, zentrales Heiligtum Israels. Zahlreiche biblische und religiöse Überlieferungen wie die Erschaffung Adams und Evas, die Opferung Isaaks oder aufseiten des Islam die Himmelsreise Mohammeds sind mit dem Ort verbunden.

An Besuchen nationalistischer Israelis auf dem Tempelberg sowie an jüdischen Forderungen nach Gebetsrechten auf dem Tempelberg entzündete sich in der Vergangenheit wiederholt teils gewalttätiger Protest von Palästinensern. 

Tempelberg

Tempelberg mit Felsendom (Mitte) / © Oded Balilty (dpa)
Tempelberg mit Felsendom (Mitte) / © Oded Balilty ( dpa )

Der Tempelberg, arabisch "Haram al-Scharif" (edles Heiligtum) ist für Juden, Muslime und Christen eine wichtige Heilige Stätte. Bis zur Zerstörung durch die Römer im Jahr 70 befand sich an dieser Stelle der jüdische Tempel, zentrales Heiligtum Israels.

Zahlreiche mythische und biblische Traditionen und Legenden wie die Erschaffung Adams und Evas, die Opferung Isaaks und die Himmelfahrt Mohammeds sind mit dem Ort verbunden. Die Stätte liegt im Südosten der Jerusalemer Altstadt oberhalb des Kidron-Tals.


 

Quelle:
KNA