Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte die ernährungspolitische Sprecherin, Renate Künast, ihrer Fraktion am Dienstag: "Wenn alle Schulen, Kitas und Krankenhäuser bei der Verpflegung auf Bio-Lebensmittel setzen, ist das eine Botschaft an die Bauernfamilien auf dem Land, die Umstellung zu wagen."
Öffentliche Einrichtungen hätten eine enorme Nachfragemacht und könnten so für eine Steigerung der Bio-Produktion in der deutschen Landwirtschaft sorgen.
Künast: Auch die Currywurst geht ökologischer
"Jeder Landrat, jede Bürgermeisterin sollte die Speisepläne in den kommunalen Einrichtungen daraufhin überprüfen", forderte Künast. Die Kommunen könnten langfristige Verträge mit einzelnen Landwirten abschließen.
"So wird es auch für den Bauern attraktiv, die Produktion umzustellen." Dies werde nicht zwangsläufig bedeuten, dass Pommes und Currywurst von den Speiseplänen fliegen müssten. "Auch die Currywurst lässt sich ökologischer herstellen", so Künast.
20 Prozent der deutschen Agrarfläche soll Bio werden
Generell gelte aber: "Unsere jetzige Ernährungsweise ist gescheitert." Die Menschen lebten ungesund, Tiere und Umwelt würden leiden, und auch den Bauern gehe es schlecht. "So geht's doch nicht weiter", befand die ehemalige Bundeslandwirtschaftsministerin.
Die Bundesregierung hat das Ziel ausgegeben, dass bis 2030 auf 20 Prozent der Agrarfläche in Deutschland Bio-Landbau betrieben werden soll. Derzeit sind es noch 9,1 Prozent. Die Regierung in Bayern will sogar 30 Prozent erreichen.