Das Fest Allerheiligen als Impuls gegen Schwarzseherei und Resignation sehen - dazu hat der Wiener Kardinal Christoph Schönborn aufgerufen. In seiner Kolumne in der Gratiszeitung "Heute" schreibt der Erzbischof am Donnerstag zum bevorstehenden Hochfest am 1. November: "All die vielen Heiligen zeigen, dass es mit der Menschheit nicht nur bergab geht." Keiner werde als Heiliger geboren, sondern erst durch sein Leben und Leiden dazu. "Wir sind sündige Menschen", so der Kardinal weiter. "Aber wir können uns bessern, durch tägliches Bemühen."
Schönborn wandte sich gegen den durch Klimakrise und zahlreiche Konflikte verursachten Eindruck, dass "alles immer schlechter" werde.
Weniger Armut in der Welt
Als Gegenbeispiel wies er darauf hin, dass sich die extreme Armut in der Welt in den vergangenen 20 Jahren halbiert habe. Auch in Sachen Umweltschutz, Schulbildung für Mädchen, medizinische Versorgung, Rückgang der Kindersterblichkeit, Ausrottung von Seuchen, Verbot der Kinderarbeit gebe es viele Verbesserungen, betonte der Geistliche.
Immer mehr Menschen hätten Zugang zu sauberem Wasser, zu Internet, zu beruflichen Aufstiegschancen.
Manchmal brauche es freilich "eine Erschütterung, die uns wachrüttelt und hilft, unser Leben zu ändern", sagte der 74-Jährige. Dies gelte nicht nur für Einzelne, sondern auch für die Gesellschaft, so Schönborn.