Kenias Bischöfe verurteilen Massensuizid durch Sektenführer

Selbstregulierung hat nicht funktioniert

Kenias katholische Bischöfe haben einen Sektenführer verurteilt, dessen Kult bisher mehr als 70 Menschenleben gefordert hat. Die Kirchenführer verlangen nach dem aufsehenerregenden Fall strengere Gesetze.

Tote im Zusammenhang mit Jesus-Hungersekte in Kenia / © Uncredited/AP (dpa)
Tote im Zusammenhang mit Jesus-Hungersekte in Kenia / © Uncredited/AP ( dpa )

"Hätte es einen wirksamen Mechanismus gegeben, der Religionen reguliert, hätte der lange Arm des Gesetzes Pastor Mackenzie davon abgehalten, Kenianer in den Massensuizid zu führen", so die Kenianische Bischofskonferenz am Dienstag.

Der freikirchliche Pastor Paul Makenzie wurde in Kenia verhaftet / © Uncredited/AP (dpa)
Der freikirchliche Pastor Paul Makenzie wurde in Kenia verhaftet / © Uncredited/AP ( dpa )

Der selbsternannte Anführer der "Good News International Church", Paul Mackenzie, soll seine Anhänger zum Todesfasten aufgerufen haben, um "Jesus zu begegnen". Seit dem Wochenende finden Polizisten immer mehr Leichen im südöstlichen Bezirk Kilifi. Dort hatte sich Mackenzie mit seinen Gläubigen in einer Siedlung in einem Wald verschanzt. Er sitzt nun in Haft. Präsident William Ruto bezeichnete den Sektenführer als "schrecklichen Kriminellen".

Selbstregulierung hat nicht funktioniert

Laut den Bischöfen hat die bisher vorgesehene Selbstregulierung der Religionsgemeinschaften nicht funktioniert. Kenia sei ein Land, "in dem sogenannte Propheten und Kultführer die Kunst beherrschen, gutgläubige Kenianer im Namen der Religion auszubeuten". Bereits zuvor hatte Kenias Innenminister strengere Kontrollen von Religionsgemeinschaften gefordert.