In Italien werden nach Darstellung der Hilfsorganisation Save the children Kinderflüchtlinge zu Prostitution und Drogenhandel gezwungen. Die steigende Anzahl der Kinderflüchtlinge verschärfe das Problem und erhöhe die Gefährdung für die Mädchen und Jungen massiv, heißt es in einem am Freitag in Berlin veröffentlichten Bericht, der sich auf Augenzeugen beruft.
Laut Hilfsorganisation sind 2016 bereits mehr als 10.500 unbegleitete Kinderflüchtlinge in Italien angekommen. Das seien mehr als doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum. Nach Darstellung von Save the Children werden besonders Mädchen aus Nigeria oder Rumänien - gerade einmal 13 Jahre alt - durch falsche Versprechungen nach Italien gelockt, um als Babysitter, Kellnerin oder Friseurin zu arbeiten. Die Schlepper bedienten sich dabei mitunter der Hilfe von Lehrern oder anderen Vertrauenspersonen. Die Mädchen und jungen Frauen würden dann zu Prostitution gezwungen und Opfer von körperlicher, sexueller und emotionaler Gewalt. Viele Jungen würden zu Kinderarbeit und kriminellen Geschäften wie Drogenhandel und Diebstahl genötigt; auch sie würden sexuell missbraucht.