Neuer Höhepunkt der Corona-Welle in Indien

"Kirche arbeitet für die Armen"

​Mit 4.000 Toten und mehr als 412.000 neuen Corona-Infektionen binnen 24 Stunden haben die Corona-Zahlen in Indien einen neuen Höchstwert erreicht. Indische Caritas-Organisationen haben ihre Hilfs ausgeweitet.

Ein Quarantänezentrum für Corona-Infizierte in Indien / © Abhisek Saha (dpa)
Ein Quarantänezentrum für Corona-Infizierte in Indien / © Abhisek Saha ( dpa )

Diese Entwicklungen stellten einen Rückschlag dar, nachdem in vergangenen Tagen die Neuinfektionen leicht rückläufig waren, berichteten indische Medien am Donnerstag.

Die am schwersten von der neuen Corona-Welle betroffenen Regionen seien die Bundesstaaten Delhi und Maharashtra mit seiner Hauptstadt Mumbai sowie Westbengalen und seine Hauptstadt Kalkutta (Kolkata), Karnataka als Standort der indischen Hochtechnologie- und IT-Branche sowie Kerala mit seinem hohen christlich-katholischen Bevölkerungsanteil.

Weitere Welle "unvermeidbar"

Der wissenschaftliche Chefberater der indischen Regierung, Krishnaswamy Vijay Raghavan, warnte angesichts des "hohen Niveaus der zirkulierenden Virusmenge" vor einer "unvermeidbaren" weiteren Infektionswelle.

Das aktuell prominenteste katholische Opfer der Pandemie ist der emeritierte Erzbischof Antony Anandarayar von Pondicherry-Cuddalore, der am Dienstag in Folge einer Covid-Erkrankung gestorben war.

Sauerstoff und Beatmungsgeräte fehlen

Kliniken können den Patientenansturm eigenen Angaben zufolge nicht mehr bewältigen. Es fehlt an Sauerstoff und Beatmungsgeräten. Täglich sterben tausende Menschen auf den Straßen vor den Klinken, heißt es.

Trotz der Krise lehnt Premierminister Narendra Modi laut Berichten weiterhin einen landesweiten Lockdown zur Corona-Bekämpfung in dem Land mit 1,3 Milliarden Einwohnern ab.

"Dank für großzügige Spenden"

In einigen Bistümern Indiens unterstützt die katholische Hilfsorganisation Caritas Corona-Betroffene. Die Erzdiözese Ranchi im Bundesstaat Jharkhand verteilt seit Dienstag vor dem Rajendra Institute of Medical Sciences (RIMS) täglich kostenlose Mittagessen an Angehörige von Patienten.

Weihbischof Theodore Mascarenhas vom Erzbistum Ranchi sagte zum Start der Hilfsaktion dem asiatischen Pressedienst Ucanews: "Die Kirche wird weiterhin für die Armen arbeiten, und wir können den Bedürftigen nur dank der großzügigen Spenden guter Menschen helfen."

Medizinische Erstversorgung

In vielen Städten Indiens leisten Caritas-Organisationen mit provisorischen Behandlungs-Zelten in der Nähe der Kliniken eine medizinische Erstversorgung von Erkrankten. Caritas international, das weltweit tätige Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, ruft zu Spenden für seine Aktion "Indien: Corona-Nothilfe" auf.


Menschen mit Mund-Nase-Schutz stehen dicht an dicht in Mumbai, Indien / © Rafiq Maqbool/AP (dpa)
Menschen mit Mund-Nase-Schutz stehen dicht an dicht in Mumbai, Indien / © Rafiq Maqbool/AP ( dpa )
Quelle:
KNA
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